Start des Deutschlandtickets Bahn-Webseite zeitweise überlastet
Zum Start des Deutschlandtickets ist die Nachfrage größer als erwartet. Die Deutsche Bahn teilte mit, dass es im Buchungssystem auf ihrer Webseite und der Navigator-App teilweise zu Störungen wegen der vielen Kaufinteressenten komme.
Auf der Webseite der Deutschen Bahn ist es zum Start des Deutschlandtickets zu einer Überlastung gekommen. "Im Moment greifen zu viele Nutzer gleichzeitig auf unser Buchungssystem zu", hieß auf der Seite, auf dem Fahrgäste das neue Angebot normalerweise kaufen können. Das Unternehmen sprach von Verzögerungen aufgrund der hohen Nachfrage.
Sowohl auf der Webseite bahn.de als auch in der App DB Navigator platzierte der Konzern einen Hinweis und teilte darin mit: "Aktuell kann es bei der Buchung des Deutschland-Tickets wegen der hohen Nachfrage zu Störungen kommen. Bitte versuchen Sie es in dem Fall zu einem späteren Zeitpunkt erneut."
Die Deutsche Bahn informierte die Kunden auf ihrer Webseite über Störungen aufgrund der hohen Nachfrage.
Für 49 Euro bundesweit im Nahverkehr fahren
Das neue Ticket kann von heute an genutzt werden und berechtigt zum Kaufpreis von 49 Euro im Monat zu bundesweiten Fahrten im Nahverkehr. Daher wird es häufig auch als 49-Euro-Ticket bezeichnet. Es ist als monatlich kündbares Abo erhältlich. Neben der Deutschen Bahn verkaufen auch viele andere Verkehrsunternehmen den Fahrschein, darunter zahlreiche Verkehrsverbünde.
Nach einer Hochrechnung des Verbands deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) haben weit mehr als drei Millionen Menschen schon für Mai den Fahrschein gelöst. Darunter sind dem Verband zufolge 750.000 Menschen, die bisher kein Nahverkehrs-Abo besaßen. Der VDV und die Deutsche Bahn gehen davon aus, dass sich perspektivisch 17 Millionen Menschen das Ticket zulegen werden.
Ausgegeben wird es als Handyticket oder Chipkarte. Mit einer Übergangsfrist bis Ende des Jahres kann es auch als Papierticket mit einem QR-Code gekauft werden. Verschiedene Verbände hatten auf eine Version als Papierticket gedrängt, um beispielsweise Seniorinnen und Senioren den Zugang zu erleichtern.
Scholz wünscht "gute Fahrt"
Bundeskanzler Olaf Scholz wünschte per Twitter "gute Fahrt ab heute mit dem Deutschlandticket". Er freue sich über das große Interesse, schrieb der SPD-Politiker. Das Angebot mache den ÖPNV attraktiv und helfe, die Klimaziele zu erreichen.
Mit schlagartig überfüllten Zügen rechnen die Verkehrsunternehmen im Mai noch nicht. Anders als das 9-Euro-Ticket im vergangenen Sommer, das als Vorgänger gilt, ist das 49-Euro-Ticket auf Dauer angelegt. "Wir gehen davon aus, dass wir mit dem Deutschlandticket einen spürbaren Nachfrageschub haben werden", sagte Evelyn Palla, die im Vorstand der Deutschen Bahn für den Regionalverkehr zuständig ist, der Deutschen Presse-Agentur. "Der wird aber nicht schlagartig zum 1. Mai eintreten." Die Nachfrage beim Deutschlandticket werde sich nun "über die nächsten Monate kontinuierlich aufbauen".
Wissing fordert Tempo bei der Digitalisierung
Die von einigen Fahrgästen beklagten Schwierigkeiten bei der Bestellung und beim Versand des neuen Deutschlandtickets zeigen aus Sicht von Verkehrsminister Volker Wissing Defizite bei der Digitalisierung. "Das sind Probleme, die damit zusammenhängen, dass wir keine ausreichende Digitalisierung im Vertrieb haben", sagte der FDP-Politiker.
Gleichzeitig betonte er, diese Schwierigkeiten seien keineswegs überall aufgetreten. Ihm sei es wichtig, "dass wir diese veralteten Strukturen jetzt nicht einfach in die Zukunft fortschreiben und uns schön reden, so nach dem Motto 'Ja, das Papier-Ticket hat sich doch so bewährt, das ist doch wunderbar'", sagte Wissing. "Wir sehen ja gerade, was für Probleme es bereitet."