Erste Ketten senken Preise Fleisch wird wieder billiger
Nach dem starken Preisanstieg für Fleisch und Wurst gibt es nun erste Anzeichen für eine leichte Entspannung. Der Handel reduziert mitten in der Grillsaison die Preise für einige Fleischprodukte.
Nachdem die Fleischpreise monatelang überdurchschnittlich gestiegen sind, zeichnet sich nun eine mögliche Wende ab: Der Discounter Aldi verbilligte zu Wochenbeginn zahlreiche Frischfleischprodukte. Man gebe damit sinkende Einkaufspreise an die Kundinnen und Kunden weiter, sagte ein Unternehmenssprecher im Namen von Aldi Nord und Aldi Süd. Der Preis für 500 Gramm gemischtes Hackfleisch sank demnach von 4,59 Euro auf 3,99 Euro. Bratwurst vom Schwein in der 400 Gramm-Packung verbilligte sich von 3,49 auf 2,99 Euro. Der Preis für ein Kilo Rindersteaks sank von 27,99 Euro auf 24,99 Euro.
Der Schritt von Aldi dürfte auch Auswirkungen auf große Teile des übrigen Handels haben. Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka kündigte bereits an: "Auch wir legen Wert auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und werden die Preise für einige Fleischprodukte in den kommenden Tagen an die neue Marktsituation anpassen."
Ist das eine Trendumkehr?
Ob mit der Ankündigung schon eine Trendumkehr einhergeht, ist noch unklar. Die Preise für Fleisch und Wurstwaren waren in den ersten fünf Monaten des Jahres deutlich stärker gestiegen als die Verbraucherpreise. Im Mai betrug die Teuerung für Fleisch und Fleischwaren 16,5 Prozent im Vorjahresvergleich, wie das Statistische Bundesamt Mitte Juni mitgeteilt hatte. Das war doppelt so hoch wie die Inflationsrate von 7,9 Prozent und auch stärker als die Preise für Nahrungsmittel, die um 11,1 Prozent stiegen.
Weniger Umsatz in der Branche
Die hohe Inflation und die besonders starken Preisanstiege beim Fleisch scheinen den Menschen die Lust auf Wurst und Steaks zu verderben. Schon im Jahr 2021 sank der preisbereinigte Umsatz des Einzelhandels mit Fleisch und Fleischwaren auf den tiefsten Wert seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994, wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitteilte. Gegenüber dem Höchststand im Jahr 1996 sei das ein Minus von 67,1 Prozent.
Die größeren Betriebe der Branche mit mindestens 20 Beschäftigten machten im vergangenen Jahr noch 40,6 Milliarden Euro Umsatz. Das waren knapp neun Prozent weniger als im Jahr 2020, wie das Statistische Bundesamt berichtete.