Airports optimistisch Weniger Flugchaos im Sommer?
Die deutschen Flughäfen bereiten sich derzeit intensiv auf die anstehende Reisesaison vor. Trotz anhaltender Personalprobleme versprechen sie einen stabileren Betrieb als im Vorjahr.
Lange Warteschlangen, Verspätungen, Flugstreichungen: Das Jahr 2022 hat Flugreisenden viel abverlangt. Doch 2023 soll anders laufen. "Wir blicken insgesamt optimistisch auf 2023", sagte der Präsident des Airportverbands ADV und Frankfurter Flughafenchef, Stefan Schulte. Die Zahl der Passagiere dürfte zulegen und 82 Prozent des Niveaus von vor der Corona-Krise erreichen.
"Die Reisesaison 2023 wird deutlich besser laufen", so Schulte. Er signalisierte zugleich, dass es immer noch Probleme geben könnte. "Aber die Bewältigung der Oster- und Sommerpeaks wird je nach Flughafen und Prozessstelle fordernd sein."
Mehr Automatisierung beim Check-in
Man bereite sich mit den Systempartnern wie Flugsicherung, Bundespolizei, Airlines und Dienstleistern derzeit auf die anstehende Reisesaison vor, hieß es nach der Frühjahrstagung des Verbandes. So würden Prozesse etwa beim Check-in automatisiert, Kräfte an den Passagierkontrollen flexibler eingesetzt und Spitzenzeiten beim Passagieraufkommen besser abgepuffert.
Gleichwohl rechnen die Flughäfen mit anhaltenden Personalproblemen und verlangen Erleichterungen, um Arbeitskräfte außerhalb der EU schneller anwerben zu können. ver.di hatte zuletzt viele Flughäfen bestreikt und den Betrieb dort fast lahmgelegt. Die Gewerkschaft fordert deutlich höhere Löhne und attraktivere Jobbedingungen, um das nötige Personal anzulocken und bestehende Belegschaften zu halten.
ADV-Chef: Kosten und Steuern in Deutschland zu hoch
Kritiker werfen unter anderem Airlines vor, trotz der noch schwierigen Lage zu ehrgeizig zu planen. Die Lufthansa hat jüngst wegen des eklatanten Personalmangels im Konzern ihr Sommerflugangebot massiv ausgedünnt und 34.000 Flüge gestrichen. Der MDAX-Konzern warnte, die Zahl könnte sogar noch steigen, wenn Streichungen bei Tochterunternehmen wie Eurowings hinzukämen.
Der ADV-Chef bekräftigte derweil die Forderungen der Lobby, dass die Luftfahrt von der Politik entlastet werden müsse, um im internationalen Wettbewerb nicht weiter zurückzufallen. So seien Kosten und Steuern am Luftfahrtstandort Deutschland zu hoch.