Ein Hund steht vor einem Strandkorb indem ein Hund sitzt.

Wohin mit dem Hund im Urlaub? Ferien für Fiffi

Stand: 04.08.2024 08:18 Uhr

Wohin mit dem Hund im Urlaub? Wenn das Haustier nicht mitreisen kann, kommen Hundepension, Dogsitter und andere Betreuungsformen ins Spiel. Nur sind die nicht für alle Vierbeiner geeignet.

Von Marie Stiller, NDR

"Wer am Anfang des Jahres Reisepläne für den Sommer schmiedet, der sollte zeitgleich auch bei uns buchen", empfiehlt Ute Rump vom Tierheim Wolfenbüttel. Das Tierheim ist eines von vielen deutschlandweit, die Pensionsplätze für Hunde anbieten. Die Nachfrage ist groß. Wie viele Tiere das Team während der Urlaubszeit noch kurzfristig aufnehmen kann, hängt von der Auslastung des Heims ab: Pensionshunde beziehen in der Regel einen der gewöhnlichen Zwinger und bekommen das gleiche Pflege- und Beschäftigungsprogramm wie die Tierheimhunde.

Ein Hund ist in einem Zwinger im Tierheim Wolfenbüttel zu sehen.

Das Tierheim in Wolfenbüttel bietet einen einfachen, preisgünstigen Aufenthaltsort für Hunde.

Von günstig und einfach bis preisintensiv und komfortabel

Das Betreuungsangebot der Tierheimpension ist sehr einfach, dafür aber günstig: 13 bis 16 Euro pro Tag zahlen Hundebesitzer je nach Größe ihres Tieres in Wolfenbüttel. Das Futter ist im Preis inklusive, es sei denn, der Hund benötigt Spezialkost. All das wird in einem Pflegevertrag festgehalten, der beide Seiten absichert. Prinzipiell sei eine zeitweise Unterbringung im Tierheim für jeden Hund möglich, so Rump. Doch älteren oder sehr kranken Hunden rät sie einen Aufenthalt ab, ebenso jenen, die beim ersten Besuch zu viel Stress zeigten.

Eine individuellere Betreuung bieten privatgeführte Hundepensionen und -hotels. Oft haben die Tiere dort direkten Familienanschluss und eine Umgebung, die ihrer gewohnten näherkommt als im Tierheim. Doch kostet dieser Service pro Tag entsprechend mehr: im Durchschnitt ab 35 Euro.

Dogsitter betreuen Hunde zu Hause

Einige Hunde vertragen selbst einen zeitweisen Umzug von ihrer gewohnten Umgebung nur schlecht. Für sie ist weder das Dabeisein auf Reisen eine Option, noch die Unterbringung in einer Pension. In diesem Fall können sogenannte "Dogsitter" eine Lösung sein. Sie versorgen den Hund bei den Haltern zu Hause, während diese im Urlaub sind.

So auch Marcel Kellner aus Salzgitter. Er ist nebenberuflicher "Dogwalker" und geht mit Hunden Gassi. Urlaubsbetreuung bietet er als Zusatzleistung an. Von seinen Kunden bekommt er die Schlüssel für Haus oder Wohnung ausgehändigt, damit er den Hund selbständig abholen und nach der Gassirunde wieder nach Hause bringen kann. Urlaubshunde füttert Marcel Kellner zusätzlich und versorgt sie nach ihren Bedürfnissen.

"Wie oft am Tag ich bei den Tieren vorbeischaue, entscheiden die Besitzer", so Kellner. Pro 60 Minuten Gehzeit mit dem Hund berechnet der Dogwalker 25 Euro. Für die Urlaubsbetreuung vereinbart er je nach Aufwand und Dauer einen Festpreis.

Marcel Kellner

Dogwalker Marcel Keller betreut Hunde nebenberuflich.

HuTa - die Kita für Hunde im Alltag

Hundebesitzer, die nicht nur im Urlaub, sondern auch im Alltag Hilfe bei der Betreuung benötigen, können mittlerweile vielerorts auf Hundetagesstätten zurückgreifen. Die erste HuTa in Braunschweig wurde kürzlich von der ausgebildeten Hundetrainerin Candy Herdegen eröffnet. Sie betreut tagsüber bis zu 30 Tiere.

Die Hunde werden morgens von ihren Besitzern gebracht und nachmittags wieder abgeholt. "Dazwischen gibt es Zeit in Kleingruppen, Auslauf im Rudel, Gassirunden und Ruhe-Einheiten - alles ähnlich wie in einer Kita", so Herdegen. HuTa-Bedingung ist: Der Hund ist in der Gruppe sozialverträglich und gesund. Der Monatspreis für einen festen HuTa-Tag in der Woche beträgt 120 Euro, für fünf Tage 500 Euro.

Hunde laufen auf einem Gelände umher.

Viel Auslauf für die vierbeinigen Freunde gibt es in der HuTa.

Der erste Eindruck zählt

Nach Schätzung des Berufsverbands für Hundedienstleister "ProHunde" gibt es in Deutschland derzeit 600 gewerbliche Hundepensionen und HuTas. Hundebesitzern rät der Vorsitzende Hans-Joachim Czirski bei ihrer Wahl auf den ersten Eindruck von Einrichtung und Betreiber zu achten. Sie sollten außerdem einen Pflegevertrag abschließen und prüfen, dass die verantwortliche Person der Einrichtung eine Erlaubnis nach dem Tierschutzgesetz besitzt und den entsprechenden "Sachkundenachweis Hund" vorzeigen kann.

"Eine gute Dienstleistung zeichnet sich auch durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Nur wenn dieses und die AGB, die niemanden benachteiligen, stimmen, sind alle zufrieden - der Hund, der Halter aber auch der Betreiber", so Czirski.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Nordschau am 23. Juli 2024 um 00:00 Uhr.