Corona-Pandemie Mehr Krankschreibungen im Jahr 2022
Aus einer Analyse der Krankenkasse Barmer geht hervor, dass Beschäftigte 2022 deutlich häufiger krankgemeldet waren als im Vorjahr. Grund dafür seien vor allem Erkrankungen mit dem Corona-Virus.
Im vergangenen Jahr meldeten sich die Versicherten der Krankenkasse Barmer deutlich häufiger krank als noch 2021. Das geht aus einer Analyse des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Auch der Anteil der Krankmeldungen mit Corona-Diagnose sei deutlich gestiegen.
Im Dezember 2022 gab es demnach die meisten Krankmeldungen des Jahres. Die Barmer registrierte 231 Krankschreibungen auf je 1000 Versicherte mit Krankengeldanspruch. Im Vergleich zu den registrierten 102 Krankschreibungen im Dezember 2021 habe sich die Zahl also mehr als verdoppelt. Außerdem habe man den Höchstwert des Jahres 2021 mit damaligen 155 Arbeitsunfähigkeitsfällen auf je 1000 Versicherte mit Krankengeldanspruch deutlich übertroffen.
Mehr Corona-Diagnosen im vergangenen Jahr
Das gesamte Jahr über sei laut der Barmer-Analyse der Anteil der Krankschreibungen mit einer Corona-Diagnose unter allen Arbeitsunfähigkeiten zu jedem Zeitpunkt höher gewesen als im Jahr 2021. Während im Juli 2021 nur 0,9 Prozent aller Krankschreibungen einen Corona-Bezug hatten, lag der Anteil im Juli 2022 bei 20,2 Prozent.
Außerdem gebe es auch regionale Unterschiede in Deutschland: Krankschreibungs-Spitzenreiter war laut Barmer-Analyse Sachsen-Anhalt. Dort ließen sich im Dezember je 1000 Anspruchsberechtigte 268 Menschen krankschreiben. In Bayern waren es im selben Zeitraum hingegen 202.
2022 Rekordjahr für Krankschreibungen
Die Ergebnisse der Barmer-Analyse decken sich mit den Eindrücken anderer Krankenkassen. Im Januar hatten etwa auch die Techniker-Krankenkasse und die DAK-Gesundheit Zahlen zu Krankmeldungen veröffentlicht. Letztere verzeichnete 2022 einen Krankenstand von 5,5 Prozent für ihre 2,4 Millionen erwerbstätigen Versicherten. Dies sei der höchste Wert seit Start der Analysen im Jahr 1997.
Verantwortlich für den Anstieg seien hauptsächlich Atemwegserkrankungen, hieß es. Außerdem seien während der Corona-Pandemie Pflegekräfte überproportional häufig krankgeschrieben gewesen. Der Anstieg des Krankenstands in Deutschland hängt nach Ansicht der DAK-Gesundheit zum Teil auch mit der neuen elektronischen Meldung der Krankschreibungen zusammen.