Eine Sackkarre  mit Paketen vor einem Hauseingang

Studie des Branchenverbandes Es werden wieder mehr Pakete verschickt

Stand: 03.07.2024 13:05 Uhr

Online-Shopping bleibt beliebt: Viele lassen sich Kleidung, Spielzeug und Unterhaltungselektronik direkt nach Hause schicken. 2023 wurden mehr als vier Milliarden Sendungen befördert - das hat wohl auch mit Tarifabschlüssen zu tun.

Aufgrund einer hohen Nachfrage im Online-Handel sind in Deutschland wieder mehr Pakete verschickt worden. Im vergangenen Jahr verzeichnete der Bundesverband Paket und Expresslogistik ein Plus von 0,6 Prozent. Insgesamt wurden demnach 4,175 Milliarden Sendungen befördert.

Die Branche hatte durch die Corona-Pandemie ein Auf und Ab erlebt. 2021 war die Anzahl der beförderten Sendungen zunächst um 11,2 Prozent nach oben geschossen. Mit dem Auslaufen der Pandemie gingen auch die Bestellungen im Internet zurück, sodass die Zahl der verschickten Pakete 2022 um 7,9 Prozent sank.

Höhere Löhne, mehr Internet-Bestellungen

2023 war es die zweite Jahreshälfte, in der die Sendungsmengen wieder anzogen. Die Entwicklung des Geschäfts verlief in den Marktsegmenten unterschiedlich: Bei den Sendungen, die Firmen an Verbraucher schicken (B2C, "Business to Consumer"), ging es deutlich bergauf. Der Branchenverband führt das auf die Tarifabschlüsse zurück: Wegen der höheren Löhne und Gehälter habe sich der private Konsum stabilisiert - die Menschen bestellten also relativ viel im Internet, weswegen viele Pakete auf die Reise gingen.

Die Menge der Sendungen von Firmen an Firmen (B2B, "Business to Business") sank hingegen, da die Konjunktur schwächelte und die Unternehmen weniger Ersatzteile und andere Güter für ihr Geschäft brauchten.

Paketbranche erwartet langfristiges Wachstum

Auf längere Sicht gehen der Branchenverband BPEX und das von ihm beauftragte Beratungsunternehmen KE-Consult in ihrer Studie von weiterem Wachstum aus. Für 2028 wird eine Sendungsmenge von rund 4,7 Milliarden Sendungen erwartet. Dieses Jahr wird der Anstieg der Prognose zufolge nur leicht sein, ab 2025 könnte sich das Wachstum wegen einer wirtschaftlichen Belebung in Deutschland und in wichtigen ausländischen Märkten beschleunigen. 

Die in der Studie enthaltene Sendungsmenge enthält Kurier- und Expresszustellungen sowie - und dies ist der allergrößte Anteil - Pakete. Marktführer ist DHL, zu den Wettbewerbern gehören DPD, Hermes, GLS, Fedex und UPS. Der Studie zufolge arbeiteten im vergangenen Jahr etwa 260.500 Menschen in Deutschlands Kurier-, Express- und Paketbranche. Das waren circa ein Prozent mehr als ein Jahr zuvor.