Deutlicher Anstieg bei Reisen Italien und Österreich waren 2022 Top-Reiseziele
Nach der Corona-Krise reisen die Deutschen wieder mehr - dabei lagen 2022 Italien und Österreich ganz vorn. Die Menschen zieht es wieder häufiger ins Ausland, die meisten Reisen gingen aber ins Inland.
Nach der Corona-Pandemie haben die Menschen in Deutschland offenbar ihre Reiselust wiederentdeckt - zumindest langsam. So wurden im vergangenen Jahr rund 222 Millionen Privat- und Geschäftsreisen mit mindestens einer Übernachtung im In- oder Ausland unternommen. Das ist ein Anstieg um 24 Prozent gegenüber dem Corona-Jahr 2021, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Allerdings seien das immer noch 15 Prozent weniger Reisen als 2019, also vor der Pandemie.
Es geht wieder mehr ins Ausland
Besonders stark stieg demnach 2022 im Vorjahresvergleich die Zahl der Auslandsreisen: um 78 Prozent auf rund 87 Millionen. Hingegen stieg die Zahl der Inlandsreisen gegenüber 2021 lediglich um vier Prozent auf etwa 135 Millionen. Das verdeutlicht laut Statistik, dass sich die Reisetätigkeit während der Corona-Zeit vor allem ins Inland verlagert hatte.
Dementsprechend stieg auch der Anteil der Auslandsziele an der gesamten Reisetätigkeit im vergangenen Jahr wieder auf 39 Prozent - fast identisch zum Wert vor der Pandemie - während er 2020 und 2021 auf 25 beziehungsweise 27 Prozent gesunken war. Die Top-Reiseziele im Ausland waren demnach - wie auch zur Corona-Zeit - erneut Italien (14 Prozent), Österreich (14 Prozent), Spanien (elf Prozent), Frankreich (sieben Prozent) und die Niederlande (sieben Prozent).
Mehr Autofahrten - weniger Geschäftsreisen
Auf Geschäftsreisen wird dagegen zunehmend verzichtet: Viele Termine finden auch nach der Pandemie virtuell statt. Die Zahl dienstlicher Reisen stieg zwar im Vergleich zu 2021 um 39 Prozent auf 30 Millionen, blieb aber noch um 27 Prozent unter dem Vergleichswert des Jahres 2019.
Beim Blick auf die Verkehrsmittel zeigt sich, dass das Auto am häufigsten verwendet wird. Für 61 Prozent der Reisen 2022 stiegen die Menschen ins Auto, laut Statistikamt etwas weniger als im Corona-Jahr 2021 (69 Prozent). Dagegen habe der Anteil an Flugreisen mit 15 Prozent wieder fast das Niveau aus der Zeit vor der Pandemie erreicht (2019: 17 Prozent). Zur Krisenzeit war er auf neun Prozent gefallen. Einzig der Anteil der Bahnreisen habe sich mit 17 Prozent im Vergleich zu Corona- und Vor-Corona-Zeit fast gar nicht verändert.
Die Reisen sind zudem teurer geworden. Am deutlichsten war das 2022 bei den Ausgaben für Unterkunft zu spüren, die mit rund 60 Milliarden Euro bereits wieder ein Prozent über dem Wert aus 2019 lagen. Die Ausgaben für Speisen und Getränke in Cafés und Restaurants blieben noch fünf Prozent unter dem Wert von 2019. Vergleichsweise stabil blieben die Kosten für den Transport.