Tankstelle in Ruda Slaska, Polen.

Spritpreise in Europa Wo es sich im Urlaub günstiger tanken lässt

Stand: 21.06.2024 11:23 Uhr

In einigen Teilen Deutschlands ist heute der letzte Tag vor den Sommerferien. Familien, die mit dem Auto in den Urlaub fahren, können mit einem gut geplanten Tankstopp im Ausland Geld sparen. Ein Überblick.

Nach dem heutigen Freitag beginnen die Sommerferien in Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt, in Sachsen und Thüringen haben die Schülerinnen und Schüler bereits frei. Wer in seinem Familienurlaub mit dem Auto im Ausland unterwegs ist, kann je nach Reiseland mit einem gut geplanten Tankstopp viel Geld sparen. Das gilt vor allem, wenn es in den Süden oder Osten geht, wie ein Blick in die aktuellen Spritpreisdaten der EU-Kommission zeigt.

Auf eine Tankfüllung von 50 Liter umgerechnet, lassen sich in den deutschen Nachbarländern teils mehr als 15 Euro sparen. Doch nicht immer ist es finanziell klug, erst hinter der Grenze zu tanken.

Günstigstes Benzin gibt es in Polen

In Deutschland zahlt man derzeit dem ADAC zufolge für einen Liter Super (95 Oktan) durchschnittlich 1,77 Euro und für Diesel 1,66 Euro. Das günstigste Benzin unter den deutschen Nachbarländern gibt es in Polen. Pro Liter Super E5 sind dort fast 34 Cent weniger als in Deutschland fällig. Dahinter folgt Tschechien mit gut 29 Cent. Beide Länder gehören auch bei Diesel zu den günstigsten: In Polen ist der Kraftstoff rund 17 Cent billiger, in Tschechien etwa 20 Cent.

Auch wer in Richtung Osten nach Ungarn oder in die Slowakei weiterreist, kann dort sehr viel günstiger tanken. Bei Benzin geht es um 31 beziehungsweise 24 Cent, bei Diesel um 12 und 17 Cent. In Richtung Süden ist Österreich die günstigere Wahl: Benzin ist hier 22 Cent billiger als in Deutschland, Diesel etwa sechs Cent.

Geht es dagegen weiter nach Slowenien oder Kroatien, lohnt der Tankstopp in Österreich nicht. Benzin ist in Slowenien 33 Cent, in Kroatien 29 Cent pro Liter günstiger als in Deutschland und unterbietet damit auch die österreichischen Preise. Dies gilt auch für Diesel mit 17 beziehungsweise 13 Cent Preisvorteil zu Deutschland.

Österreich und Luxemburg billiger als andere Länder

Für die Schweiz meldet die EU-Kommission zwar keine Zahlen, Daten des Touring Club Schweiz zeigen aber, dass Benzin dort in der Regel etwas, Diesel deutlich teurer ist als in Deutschland. Hier lohnt also in der Regel ein Tankstopp vor der Grenze. Wer durch Österreich weiter in Richtung Italien fährt, sollte den Tank noch in der Alpenrepublik füllen. In Italien ist Benzin drei Cent teurer als in Deutschland, Diesel rund vier Cent - und deutlich teurer als in Österreich.

In Richtung Westen wird es für deutsche Autofahrer darüber hinaus teilweise deutlich teurer. In Frankreich ist Benzin zwei Cent teurer, Diesel drei, in den Niederlanden sind es 17 beziehungsweise sechs Cent. In Belgien bietet sich ein gemischtes Bild: Benzin ist dort zwölf Cent günstiger, Diesel neun Cent teurer. Die große Ausnahme im Westen ist dabei das kleine Luxemburg: Benzin ist hier 26 Cent günstiger als in Deutschland, Diesel 18 Cent.

Im Norden finden sich ebenfalls eher hohe Preise: In Dänemark ist ein Liter Benzin 17 Cent teurer als in Deutschland, ein Liter Diesel rund acht Cent. Wer weiter bis nach Schweden fährt, kann dort allerdings sparen. Seit einer Steuersenkung zum Jahreswechsel ist dort auch Diesel günstiger als in Deutschland. Aktuell ist Benzin dort 21 Cent billiger, Diesel um sieben Cent.

In Deutschland lieber abends tanken

Die genannten Preisunterschiede beruhen - mit Ausnahme der Schweiz - auf Daten der EU-Kommission mit Stand 17. Juni. Sie ändern sich in der Regel deutlich langsamer als die Preise selbst, da Einflussfaktoren wie steigende oder sinkende Ölpreise in allen Ländern Auswirkungen haben. Wichtigster Grund für die Preisunterschiede sind Steuern und Abgaben.

Gewisse Abweichungen im Zeitverlauf gibt es dennoch: So sind die Preisvorteile gegenüber Deutschland in den meisten Ländern im Vergleich zur Situation vor den Pfingstferien leicht gestiegen. Darüber hinaus variieren die Preise teilweise deutlich von Tankstelle zu Tankstelle, je nach Region und Uhrzeit. In manchen Ländern sind zudem die Preise an den Autobahnen deutlich höher als an Landstraßen.

Wer also beim Tanken sparen will, sollte seine Tankstopps je nach Reiseroute entsprechend planen. Wer jedoch noch in Deutschland tankt, dem rät der ADAC, dies noch am Vorabend der Abreise zu tun. Dann sind die Preise in der Regel einige Cent niedriger als am Morgen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete SWR AKTUELL am 18. August 2023 um 12:03 Uhr.