Im Schnitt 2747 Euro Mehr Weihnachtsgeld für Beschäftigte
Die große Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland mit einem Tarifvertrag kann sich in diesem Jahr auf ein höheres Weihnachtsgeld freuen. Die hohe Inflation kann das aber nur zum Teil kompensieren.
Die meisten der Millionen Beschäftigten in Deutschland mit einem Tarifvertrag können in diesem Jahr mit einem Weihnachtsgeld rechnen, das zudem höher ausfällt als im vergangenen Jahr. Im Schnitt werden 2747 Euro überwiesen, wie das Statistische Bundesamt ermittelt hat. Das ist eine Steigerung von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die damit allerdings weit unter der Inflationsrate liegt, die im Oktober mit 10,4 Prozent so hoch notierte wie seit über 70 Jahren nicht mehr.
In Ostdeutschland erhalten mit 88,5 Prozent anteilig etwas mehr Tarifbeschäftigte Weihnachtsgeld als im Westen mit 85,3 Prozent - der Bundesdurchschnitt liegt bei 85,7 Prozent. Dafür ist der durchschnittliche Anspruch in Westdeutschland mit 2768 Euro um sechs Prozent höher als im Osten mit 2611 Euro.
Weniger Empfänger ohne Tarifvertrag
In den meisten Branchen liegt der Wert deutlich über 90 Prozent, dabei sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen ganz erheblich. So wird in den Bereichen "Gewinnung von Erdöl und Erdgas" mit 5504 Euro sowie im Bereich "Kokerei und Mineralölverarbeitung" mit 5450 Euro überdurchschnittlich viel gezahlt. Das niedrigste Weihnachtsgeld erhalten die Tarifbeschäftigten im Bereich "Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften" mit durchschnittlich 327 Euro. Auch im Bereich "Tabakverarbeitung" ist es mit 564 Euro vergleichsweise gering.
Werden auch die Erwerbstätigen ohne Tarifvertrag berücksichtigt, dann erhalten dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) zufolge 54 Prozent der Beschäftigten ein Weihnachtsgeld. "Angesichts historisch hoher Inflationsraten ist für viele Beschäftigte das Weihnachtsgeld so wichtig wie nie zuvor", sagte der Leiter des WSI-Tarifarchivs, Thorsten Schulten, kürzlich. "Es schafft zumindest kurzfristig einen Puffer, um auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten reagieren zu können."