Steigende Abhängigkeit Handelsdefizit mit China steigt weiter
China war auch 2022 einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands, zeigt eine Studie der Außenwirtschaftsagentur des Bundes. Der deutsche Außenhandel mit China gerät aber in eine Schieflage.
Die Abhängigkeit des deutschen Außenhandels vom chinesischen Markt wächst weiter. Das ist das Ergebnis einer heute veröffentlichten Auswertung der Agentur Germany Trade and Invest (GTAI). Während die Importe aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nach Deutschland 2022 weiter stark stiegen, kamen die deutschen Exporte nach China im vergangenen Jahr kaum voran.
Der deutsche Außenhandel mit China gerät laut der Untersuchung deshalb immer weiter aus der Balance. Das GTAI ist die Außenwirtschaftsagentur des Bundes, die deutsche Firmen im Ausland sowie ausländische Unternehmen bei der Ansiedlung in Deutschland unterstützt.
Handelsströme verschieben sich
Die Daten der Agentur zeigen für das vergangene Jahr eine für Deutschland ungünstige Verschiebung der Handelsströme. Auf der einen Seite verliert China als Zielort für deutsche Exporte an Bedeutung. Der Anstieg der Ausfuhren nach China sei mit 3,7 Prozent unterdurchschnittlich ausgefallen.
Dagegen legten die Exporte chinesischer Unternehmen nach Deutschland weiter sprunghaft zu. Der Wert der aus China importierten Waren sei um fast 37 Prozent gestiegen. "Damit steigt die Abhängigkeit von China und das Handelsbilanzdefizit steuert auf einen Negativrekord zu", hieß in der Untersuchung.
Mehr deutsche Exporte in die USA
Dabei bleibt China für die deutschen Exporteure einer der wichtigsten Handelspartner. Unter den wichtigsten Abnehmern für deutsche Waren rutschte China aber von Rang zwei auf Rang vier ab, wie aus der Auswertung hervorgeht, die sich auf Zahlen des Statistischen Bundesamts bis November beruft.
Der mit Abstand wichtigste Exportmarkt deutscher Firmen, die USA, habe im vergangenen Jahr weiter an Bedeutung gewonnen. Auch nach Polen und Österreich wurde in den vergangenen Monaten deutlich mehr exportiert. Deutschlands Exportwirtschaft, allen vorn der Maschinenbau und die Autoindustrie, hatte in den vergangenen Monaten massiv unter Lieferproblemen und Materialmangel zu leiden.
Hoffnung für eine Belebung des Handels mit China gibt es der Agentur zufolge dennoch: Die Abkehr von der Null-Covid-Strategie in China sei ein gutes Signal für den Export. Die Stimmung unter den deutschen Unternehmen in China sei aber weiterhin eher gedämpft.