Ernteausfälle und US-Zölle Kaffeepreis steigt auf höchsten Stand seit 1977
Schlechte Ernten und Donald Trumps Zollpolitik machen den Kaffee teurer. Bohnen der Sorte Arabica werden an der New Yorker Rohstoffbörse so hoch gehandelt wie seit fast 50 Jahren nicht mehr.
Kaffee wird teurer: Der Preis für Bohnen der Sorte Arabica ist an der Rohstoffbörse in New York auf den höchsten Stand seit 1977 gestiegen. Terminkontrakte - sogenannte Futures - wurden dort heute für 320,10 US-Cent pro Pfund gehandelt.
Dahinter stecken unter anderem Sorgen um die kommende Ernte, vor allem in Brasilien. Das Land ist der größte Kaffeeproduzent der Welt und war in diesem Jahr von extremer Trockenheit betroffen. Das könnte sich massiv auf die Ernte im nächsten Wirtschaftsjahr auswirken.
Hohe Nachfrage, geringes Angebot
Die Sorten Arabica und Robusta sind die beiden am häufigsten angebauten Bohnen für die Kaffeeproduktion, wobei die Arabica-Bohne die am weitesten verbreitete Sorte ist. Robusta wird in London gehandelt: Hier wurden zuletzt 5.200 Dollar pro Tonne fällig, nachdem der Preis Mitte September ein Rekordhoch von 5.829 Dollar erreicht hatte.
Der hohe Preis ist Folge eines begrenzten Angebots. Denn trotz der weiterhin hohen Nachfrage halten die Produzenten aus Sorge ihre Bohnen zurück, wie der Analyst Jack Scoville von der Price Futures Group Anfang der Woche erklärte hatte, als die Preise schon einmal stark gestiegen waren.
Röstereien reagieren auf Trump
Zu den ungünstigen Witterungsbedingungen kommt die Unsicherheit angesichts geopolitischer Spannungen, damit verbundener Transportprobleme und der neuen US-Handelspolitik. US-Röstereien reagieren auf die Ankündigung des designierten Präsidenten Donald Trump, hohe Zölle auf Waren aus Mexiko zu erheben. Einen Großteil seiner Kaffeeernte - vorwiegend Arabica-Bohnen - exportiert das Land in die Vereinigten Staaten.