Konjunkturschwäche nach Umstrukturierung hält an Chinas Wachstum fällt auf 25-Jahres-Tief
Chinas Wirtschaft ist 2015 so schwach gewachsen wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte um 6,9 Prozent zu - nach einem Plus von 7,3 Prozent im Jahr zuvor. Die Entwickung war jedoch erwartet worden.
Chinas Wirtschaftswachstum ist im vergangenen Jahr auf 6,9 Prozent gefallen. Dies ist der niedrigste Stand seit 25 Jahren. Die kommunistische Führung meldete für das vierte Quartal 2015 zudem ein Wachstum von 6,8 Prozent - und damit das schlechteste Ergebnis seit dem Ende der Finanzkrise 2008. Im Vorquartal war noch ein Plus von 6,9 Prozent verzeichnet worden.
Dem Exportweltmeister machen schwächelnde Auslandsgeschäfte, Überkapazitäten in der Industrie und ein abklingender Immobilienmarkt zu schaffen. Dies drückt auch auf die Investitionen. Auch der Kampf der Regierung gegen die weit verbreitete Korruption wirkt sich aus. Wegen Sorgen um die chinesische Konjunktur sind die Börsen weltweit seit Jahresbeginn unter Druck.
Neuorientierung der Wirtschaft macht sich bemerkbar
Das Wachstum liegt aber im Zielrahmen der Regierung, die rund sieben Prozent angepeilt hatte und trifft exakt die Erwartungen von Experten. Nach jahrzehntelangem Boom mit teils zweistelligen Zuwachsraten will die Regierung das exportlastige Wirtschaftsmodell stärker auf die Binnenkonjunktur ausrichten und den privaten Konsum ankurbeln.
Dafür nimmt sie auch ein geringeres Wachstum in Kauf. Doch beim Umbau hakt es. Dies schürte zuletzt Sorgen, dass China als Schrittmacher für die Weltkonjunktur stärker aus dem Tritt kommen könnte. Der unerwartet starke Abschwung in den vergangenen zwei Jahren fachte zudem Sorgen vor politisch heiklen Stellenstreichungen an.