Die Planeten Mars und Jupiter (mitsamt einigen Jupitermonden) sind am Himmel zu sehen.

Astronomie Jupiter, Mars und die hellsten Wintersterne

Stand: 10.12.2024 10:37 Uhr

Zwei der hellsten Planeten leuchten in diesem Winter am Sternenhimmel: Jupiter und Mars. Sie sind umringt von einigen der hellsten Sterne, die bei uns zu sehen sind.

Von Heike Westram, BR

In einer sternklaren Winternacht strahlen am Himmel auffallend helle Sterne. Viele der hellsten Sterne, die überhaupt bei uns zu sehen sind, versammeln sich am Winterhimmel und bilden dort eine strahlende Formation: das Wintersechseck. In diesem Winter ist es sogar eher ein Achteck, denn zu den sechs hellen Sternen gesellen sich gerade die beiden Planeten Jupiter und Mars. Zusammen sind sie ein auffälliger Anblick am Abendhimmel, hoch im Südosten.

Jupiter, viel heller als jeder Stern

Das hellste dieser acht Lichter stammt von Jupiter, dem größten Planeten des Sonnensystems. Genauer gesagt, kommt das Licht von der Sonne, doch Jupiter reflektiert davon so viel, dass er weitaus heller ist als jeder Stern am Himmel. Einzig die Venus, der Mond und die Sonne sind unter den natürlichen Himmelsobjekten noch heller als Jupiter. Selbst in einer hell erleuchteten Stadt ist er gut sichtbar: ein ruhiges, weißes Licht, das überraschend groß ist.

Größter Planet in Opposition

Jupiter ist der Erde jetzt besonders nah, "nur" rund 600 Millionen Kilometer entfernt. Denn auf ihrem Weg um die Sonne überholt die Erde den äußeren Planeten gerade auf der Innenbahn: Am 7. Dezember war Jupiter in Opposition, so nah wie nur einmal im Jahr, deshalb ist er zur Zeit so hell und groß zu sehen. Aus unserer Sicht heißt das auch, dass Jupiter genau auf der Nachtseite der Erde steht. Er geht etwa bei Sonnenuntergang auf und bei Sonnenaufgang wieder unter, wie der Mond in einer Vollmondnacht.

Zwei Planeten reihen sich ins Wintersechseck

Jupiter reiht sich in diesem Winter fast ins Wintersechseck ein. Der riesige Planet steht rechts oben in der Sternenkonstellation, nahe beim Sternbild Stier. Links unten im Wintersechseck, unter den Zwillingen, ist derzeit noch ein zweiter Planet zu sehen: Mars.

Mars nähert sich der Opposition und der Erde

Auch Mars ist der Erde schon sehr nah: Im Dezember nähert er sich bis auf rund 100 Millionen Kilometer an. Genauer gesagt, die Erde nähert sich Mars an. Sie kreist auf der Innenbahn deutlich schneller um die Sonne als unser äußerer Nachbarplanet. Im Januar wird Mars dann in Opposition stehen und der Erde am nächsten sein.

Auch Mars leuchtet heller als fast alle Sterne

Mars ist uns zwar viel näher als Jupiter, aber im Vergleich zu dem gigantisch großen Gasplaneten ist Mars nur ein kleiner Gesteinsbrocken, gerade mal halb so groß wie die Erde (im Durchmesser) und mit rotem Staub bedeckt, der wenig Sonnenlicht reflektiert. Deswegen ist Mars lange nicht so hell wie Jupiter. Aber er ist heller als alle Sterne außer Sirius - und den wird er im Januar an Leuchtkraft einholen. Auch Mars fällt Ihnen bestimmt auf, wenn er am Abendhimmel erscheint. Je näher er kommt, umso rötlicher leuchtet er.

Das Wintersechseck - eine strahlende Sternen-Formation

Das Wintersechseck ist wohl eine der schönsten Formationen am Sternenhimmel. Es ist selbst kein Sternbild, sondern besteht aus den hellsten Sternen von sechs Sternbildern. Der prominenteste darunter ist Sirius: Er ist der hellste Stern im Großen Hund - und des gesamten Sternenhimmels. Sirius bildet die untere Spitze des Wintersechsecks, wenn es abends im Südosten steht.

Sechs der zehn hellsten Sterne versammelt

Stellen Sie sich das Ziffernblatt einer Uhr vor: Sirius steht unten auf der Sechs. Im Uhrzeigersinn folgen auf etwa acht Uhr Prokyon, der hellste Stern des Kleinen Hundes und auf zehn Uhr der Zwilling Pollux unter seinem Bruder Kastor. Ganz oben auf zwölf Uhr strahlt Kapella im Fuhrmann. Etwa auf zwei Uhr finden Sie Aldebaran im Sternbild Stier und auf vier Uhr prangt Rigel, der hellste Stern im Orion. Diese Sterne zählen zu den zehn hellsten Sternen, die am Nachthimmel über Deutschland sichtbar sind. Außer Pollux, der folgt auf Platz 12. Dafür liefert Orion mit Beteigeuze noch einen weiteren Stern der hellsten Zehn.

Der helle Sternenring füllt beinahe Ihr ganzes Blickfeld im Südosten und ist immer im Winter besonders schön zu sehen. Dass die Sterne im Winter besonders hell glänzen, liegt also nicht nur daran, dass es im Winter so dunkel ist, sondern an der tatsächlichen Helligkeit der typischen Wintersterne.

Auch im nächsten Winter finden Sie Jupiter im Wintersechseck

Jupiter, der hellste der Planeten, wird sich auch im nächsten Winter wieder ins Wintersechseck einreihen, dann allerdings am linken Rand bei den Zwillingen, wo jetzt Mars steht. Dieser wird bis dahin den Sternenhimmel halb umrundet haben und befindet sich dann unsichtbar hinter der Sonne in den Sternbildern des Sommers.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 01. Dezember 2024 um 13:35 Uhr in Wissenschaft und Technik.