Wrack vor Kanadas Küste Forscher entdecken Shackletons "Quest"
Vor mehr als 60 Jahren sank das Forschungsschiff "Quest" - nun haben Forscher das Wrack vor Neufundland entdeckt. Es war das letzte Expeditionsschiff des britischen Polarforschers Shackleton. Er war an Bord des Schiffes 1922 einem Herzinfarkt erlegen.
Wissenschaftler haben vor der Ostküste Kanadas das Wrack des letzten Expeditionsschiffs des britischen Polarforschers Ernest Shackleton (1874-1922) gefunden. Die "Quest" sei in rund 390 Metern Tiefe vor der Labrador-Halbinsel entdeckt worden, teilte die Royal Canadian Geographical Society (RCGS) mit.
Auf dem Schiff war Shackleton 1922 im Alter von 47 Jahren an einem Herzanfall gestorben. Es war danach noch mehrere Jahrzehnte im Einsatz und sank schließlich 1962.
Das in Norwegen gebaute Dampfschiff mit Schoner-Takelung sei weitgehend intakt und stehe aufrecht auf dem Meeresgrund, sagte Expeditionsleiter John Geiger. Es sei unter anderem mithilfe von Sonargeräten geortet worden. Anhand der Maße und der Form gebe es keine Zweifel, dass es sich um die "Quest" handele.
"Sie zu finden, ist eines der letzten Kapitel in der außergewöhnlichen Geschichte Sir Ernest Shackletons", ergänzte er. Die "traurige Ironie" sei, dass sein eigener Tod der einzige Todesfall auf den Schiffen unter seinem Kommando gewesen sei.
Ein Sonarbild zeigt das Wrack der versunkenen "Quest" von Ernest Shackleton.
Tauchroboter sollen Aufnahmen machen
"Ich habe lange auf diesen Tag gehofft und bin allen dankbar, die diese unglaubliche Entdeckung gemacht haben", sagte Shackletons Enkelin Alexandra, die Co-Schirmherrin der Expedition. Diese war sechs Jahre lang vorbereitet worden. Nach fünf Tagen auf See war die Suche dann den Angaben zufolge erfolgreich.
In einer zweiten Phase der Expedition wollen die Wissenschaftler im Sommer versuchen, sich mit einem Tauchroboter dem Wrack zu nähern und Aufnahmen zu machen. Im Jahr 2022 war das Wrack von Shackletons Expeditionsschiff "Endurance" im antarktischen Weddellmeer gefunden worden.
Der in Irland geborene Shackleton gehörte zu den bedeutendsten Polarforschern seiner Zeit. Mehrere Expeditionen führten ihn in Richtung Südpol mit dem späteren Ziel, die Antarktis zu durchqueren. Auf dem Weg zu seiner vierten Expedition war er an Bord der vor der Insel Südgeorgien ankernden "Quest" gestorben.
Eis beschädigte das Schiff
Die "Quest" war nach Angaben der Royal Canadian Geographical Society nach Shackletons Tod an ein norwegisches Unternehmen verkauft worden und nahm an weiteren Expeditionen sowie Rettungsmissionen teil. Im Mai 1962 sei sie vor Neufundland und Labrador von Eis beschädigt worden und gesunken. Die norwegische Crew habe überlebt.
In einer früheren Version des Textes hieß es, Shackletons Expeditionen führten ihn zum Südpol, um die Antarktis zu umrunden. Er wollte die Antarktis allerdings durchqueren und brach nur mehrmals in Richtung Südpol auf, ohne ihn zu erreichen.
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