Monitor, auf dem ein Bild von Melanom-Zellen (schwarzer Hautkrebs) zu sehen ist

Statistisches Bundesamt Mehr Todesfälle durch Hautkrebs

Stand: 23.05.2023 10:28 Uhr

Starben vor 20 Jahren etwa 2600 Menschen an Hautkrebs, so waren es 2021 schon 4100 - eine Steigerung um 55 Prozent. Betroffen sind vor allem ältere Menschen. Und noch eine andere Zahl bereitet Sorge.

Die Zahl der Todesfälle durch Hautkrebs ist in Deutschland binnen 20 Jahren um 55 Prozent gestiegen. Während im Jahr 2021 etwa 4100 Menschen daran starben, waren es 2001 gut 2600 solcher Todesfälle, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Im selben Zeitraum erhöhten sich die Todesfälle wegen Krebserkrankungen insgesamt nur um zehn Prozent.

Hälfte der Verstorbenen 80 Jahre oder älter

Wie bei den meisten Krebserkrankungen sind vor allem ältere Menschen betroffen: Die Hälfte der 2021 an Hautkrebs Verstorbenen war 80 Jahre oder älter. Übermäßige UV-Strahlung ist laut Deutscher Krebsgesellschaft einer der wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung von Hautkrebs. Je intensiver und häufiger die Haut UV-Strahlen ausgesetzt ist, desto höher ist das Risiko für eine Hautkrebserkrankung. Schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom) liegt eine Entartung der Pigmentzellen der Haut zugrunde. Er kann operativ entfernt werden, ist aber gefährlicher. Heller oder weißer Hautkrebs ist gut heilbar.

Warum entsteht Hautkrebs?
UV-Strahlen können das Erbgut im Zellkern schädigen. Die meisten der so geschädigten Zellen sterben zwar zum Schutz der Haut. Sie können aber auch zu Ausgangszellen für einen Tumor werden. Ihre Nachkommen hören dann nicht mehr auf, sich zu teilen - sie sind Krebszellen. Zudem kann übermäßige Sonnenbestrahlung das Immunsystem schwächen, so dass körpereigene Schutzmechanismen geschwächt werden.

Starker Anstieg der Krankenhauseinweisungen

Auch die Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Hautkrebs hat laut Statistischem Bundesamt in den vergangenen Jahren stark zugenommen. 2021 wurden demnach 105.700 Menschen mit der Diagnose Hautkrebs im Krankenhaus stationär behandelt - das waren knapp 75 Prozent mehr Fälle als 2001. Zu dem Trend trägt Gesundheitsexperten zufolge unter anderem die steigende Lebenserwartung bei.

Mangelnder Schutz, mangelndes Problembewusstsein

Auch mangelnder Sonnenschutz und mangelndes Bewusstsein für das Problem vor Jahrzehnten gelten als Faktoren. Zugenommen haben nach den Daten des Bundesamtes vor allem die Behandlungsfälle mit hellem Hautkrebs - und zwar von 38.400 Fällen im Jahr 2001 auf 82.100 im Jahr 2021. Wegen schwarzem Hautkrebs gab es zuletzt 23.700 stationäre Behandlungen - sieben Prozent mehr als 2001.

Bei 7,4 Prozent aller im Krankenhaus behandelten Krebserkrankungen 2021 war Hautkrebs die Hauptdiagnose. 20 Jahre zuvor lag der Anteil noch bei 3,8 Prozent. Männer sind dabei häufiger betroffen als Frauen: Auf sie entfielen 58 Prozent der stationären Behandlungen wegen Hautkrebs.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichteten am 23. Mai 2023 NDR Info um 09:40 Uhr sowie um 10:35 Uhr und Deutschlandfunk um 10:30 Uhr jeweils in den Nachrichten.