Antarktis-Kommission Kampf um einzigartige Artenvielfalt
Seit Jahren kämpft die Antarktis-Kommission für neue Schutzgebiete - aber der nötige Konsens scheiterte an Russland und China. Von heute an tagt die 41. Konferenz der Kommission. Umweltschützer fordern dringend konkrete Maßnahmen.
Die Bundesregierung will sich bei der Konferenz vor allem für die Schaffung neuer Meeresschutzgebiete einsetzen. Allein das antarktische Weddellmeer ist sechs Mal so groß wie Deutschland. Dort leben unter anderem Kaiserpinguine, Seehechte, Robben und Wale. Zudem wurde dort vor kurzem das größte Fischbrutgebiet der Welt entdeckt. Diese einzigartige Artenvielfalt wollen fast alle Mitgliedsländer seit Jahren erhalten.
Veto von Russland und China
Der deutsche Bundestag hat im Vorfeld der Konferenz, sogar einstimmig für die Schaffung eines Meeresschutzgebiets im Weddellmeer gestimmt. Bei der Konferenz der Antarktis-Kommission gilt ebenfalls Einstimmigkeit. Aber der Antrag ist bereits sechs Mal am Veto von Russland und China gescheitert. Die beiden Länder verfolgen in der Antarktis vor allem wirtschaftliche Interessen wie den Fischfang.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Krillfischerei. Die winzigen Krebstiere werden in großer Zahl gefangen, um daraus unter anderem Öl und Fischfutter zu machen. Ihr Bestand ist stark zurückgegangen. Dabei hängt am Krill das Funktionieren und die Gesundheit der Antarktis.
Dauerhafte Schäden für die Antarktis vermeiden
Umweltschützer aus aller Welt fordern daher, dass auf der Konferenz konkrete Maßnahmen beschlossen werden, um dauerhafte Schäden für die Antarktis und damit das weltweite Klima abzuwenden. Die Kälte der Antarktis steuert die Zirkulation der Luft, das Meer bindet riesige Mengen Kohlendioxid und ein Schmelzen des Eises ließe den Meeresspiegel weiter steigen. Ohne die Antarktis würde weltweit ein ganz anderes Klima herrschen.
Noch ist die Antarktis auf der Südhalbkugel nicht ganz so stark vom Klimawandel betroffen wie die Arktis im Norden, aber auch hier steigen die Temperaturen.
Die Antarktis gehört keinem einzelnen Land, sondern ist internationales Gebiet. Viele Länder, darunter auch Deutschland, haben dort Forschungsstationen. Der Antarktis-Kommission gehören insgesamt 26 Länder und die EU an.