Sumpf-Blutauge

Pflanze aus dem Moor Sumpf-Blutauge ist Blume des Jahres 2025

Stand: 24.10.2024 11:03 Uhr

Den Mooren geht es schlecht. Die aktuelle Wahl der Blume des Jahres ruft nicht nur zum Schutz des Klimas, sondern auch zum Erhalt der moorigen Ökosysteme auf. Der Gewinner für das kommende Jahr ist das Sumpf-Blutauge.

Mit Mooren verbinden viele Menschen nur gruselige Geschichten in Zusammenhang mit gut konservierten Moorleichen. Das Sumpf-Blutauge mit tiefroten Blüten ändert nun dieses Bild: Sie wurde von der Loki Schmidt Stiftung zur "Blume des Jahres 2025" gewählt. Damit will die Stiftung auf den Moor- und Klimaschutz aufmerksam machen.

"Mit der Wahl des Sumpf-Blutauges zur Blume des Jahres 2025 setzen wir ein Zeichen für den dringend erforderlichen Schutz und die nachhaltige, konsequente Renaturierung dieser Lebensräume", sagt Axel Jahn, Geschäftsführer der Loki Schmidt Stiftung.

Schönheit aus dem Moor

Das Sumpf-Blutauge ist im Volksmund unter vielen Namen bekannt: Blutstropfen, Teufelsauge oder Sumpf-Fingerkraut. In der Wissenschaft heißt die Blume des Jahres Comarum palustre.

Die Blume des Jahres 2025 wächst vor allem im Randbereich von Hochmooren und auf schlammigen, offenen Böden von Niedermooren. Manchmal entdeckt man die blutrote Blume auch an nährstoffarmen Gräben oder langsam fließenden Gewässern.

Besonders auffällig ist die Blume von Mai bis August, da sind purpurnen, braunen bis roten Blüten zu sehen. Vor allem Insekten wie Wildbienen, Ackerhummeln und Fliegen werden von ihrer Farbenpracht angezogen und bedienen sich an ihrem zuckerreichen Nektar. Die Insekten sind also auf die Blume angewiesen, aber liefern ihr auch wichtige Pollen zur Fortpflanzung.

Den Mooren geht es schlecht

Angewiesen ist die Blume des Jahres 2025 vor allem auf helle, feucht bis nasse und sehr nährstoffarme Lebensräume. Aber genau diese sind in den letzten Jahrzehnten drastisch zurückgegangen: 95 Prozent der Moorflächen gelten als zerstört. Moorflächen sind nicht nur Lebensraum für spezifisch angepasste Tier- und Pflanzenarten, sondern auch ein Speicherplatz für klimaschädliche Gase.

Intakte Moore sind mit die effektivsten und größten Kohlen- und Stickstoffspeicher auf der Erde. Und das, obwohl sie nur 3 Prozent der Erdoberfläche bedecken. In ihren Torfschichten binden sie ein Drittel des terrestrischen Kohlenstoffs. Werden Moore durch beispielsweise Entwässerung zerstört werden riesige Mengen an Methan, Kohlenstoffdioxid und Stickoxiden freigesetzt - eine Kombination aus sehr klimaschädlichen Treibhausgasen.

Der Verfall unserer Moore ist vor allem menschengemacht: "Die Zerstörung unserer Moore muss enden", sagt Jahn. " Ihre Entwässerung, die Abtorfung und zerstörerische landwirtschaftliche Nutzung müssen gestoppt werden, damit die großflächige Renaturierung endlich beginnen kann." Aber nicht nur Moore, auch artenreiche Uferzonen von Gräben, Flüssen und Teichen seien vielerorts zerstört.

Die Stiftung weist außerdem darauf hin, dass jeder beim Moorschutz mithelfen kann. Zum Beispiel durch den Verzicht auf den Kauf von torfhaltiger Blumenerde, "Moorkartoffeln" oder Möhren aus Moorgebieten.