Hintergrund Das IPCC und die Klimaberichte der UN
Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), auch (Welt-)Klimarat genannt, ist eine internationale Sachverständigengruppe, in der hunderte internationale Wissenschaftler und Vertreter von über 100 Staaten den Klimawandel auf der Erde analysieren und Gegenmaßnahmen vorschlagen sollen.
Das Gremium wertet dazu den weltweiten Stand der wissenschaftlichen Forschung aus. Ein Peer-Review-Verfahren, bei dem Wissenschaftler die Ergebnisse ihrer Kollegen überprüfen, soll dabei die Qualität sichern und einen wissenschaftlichen Konsens herstellen. Ins Leben gerufen wurde das IPCC von den UN-Behörden für Meteorologie (WMO) und Umwelt (UNEP) 1998. Seitdem hat das IPCC fünf große Berichte veröffentlicht, die für Aufsehen sorgen.
Die Forschungsberichte des IPCC
1990 stellte das IPPC in seinem ersten Bericht (First Assesment Report) fest, dass sich die Erde erwärmt - und zwar so schnell wie in den letzten 10.000 Jahren nicht mehr. Eine Folge des Berichts war die Verabschiedung der Klimarahmenkonvention in Rio de Janeiro 1992.
1995 erschien der zweite IPCC-Report, der zur Grundlage für das Kyoto-Protokoll wird, in dem sich die Industriestaaten dazu verpflichten, ihre Schadstoff-Emissionen zu verringern. Der - zunächst umstrittene - Kernsatz des Berichts: "Mehrere Anzeichen sprechen dafür, dass es einen erkennbaren menschlichen Einfluss auf das Klima gibt."
Der dritte Bericht des Klimarats bekräftigte 2001, dass die Veränderungen des Klimas andauern werden. Die durchschnittlichen Temperaturen und der Meeresspiegel werden ansteigen. Es gibt stärkere Beweise dafür, dass der Mensch dafür verantwortlich ist.
Der vierte Forschungsreport erschien 2007 und gliederte sich in vier Teile. Die Grundaussage der Forscher war in allen Teilen dieselbe: Der Mensch verstärkt den Treibhauseffekt, erhitzt den Planeten mit unabsehbaren Folgen und muss entschieden gegensteuern. Das Fazit, das die Forscher am 20. November der Öffentlichkeit vorstellten, lautete: "Die Klimaerwärmung ist eindeutig".
Der fünfte Bericht des Weltklimarats
Das IPCC veröffentlichte am 27. September 2013 den ersten Teil des fünften Weltklimareports, der vor allem physikalische Daten enthält. Am 31. März 2014 wurde der zweite Teil veröffentlicht. Der dritte Teil soll ebenfalls 2014 erscheinen.
Teil 1 des Reports behandelt die wissenschaftlichen Grundlagen, etwa die aktuellen und historischen Beobachtungen der Klimaforscher sowie die Vorhersagen der Rechenmodelle über den künftigen Verlauf der Temperatur. Die Wissenschaftler warnen darin vor einem deutlich höheren Anstieg des Meeresspiegels.
Bis zum Jahr 2100 drohen die Weltmeere demnach um 26 bis 82 Zentimeter zu steigen - 2007 war lediglich mit einem Anstieg von 18 bis 59 Zentimeter gerechnet worden. Auch das Ziel die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, wird den Prognosen zufolge verfehlt.
Teil 2 hat die Auswirkungen des Klimawandels zum Thema. Treibhausgasemissionen werden das Risiko für Konflikte, Hungersnöte und Überflutungen in den kommenden Jahrzehnten vergrößern. Steigende Temperaturen erhöhten die Wahrscheinlichkeit "schwerer, tiefgreifender und irreparabler Folgen", warnen die Experten.
Teil 3 befasst sich mit den Möglichkeiten des Menschen, den Klimawandel mindestens zu bremsen, und gibt konkrete Handlungsempfehlungen.