Feuer nach Explosion eines Raktentests

Raumfahrt Deutsche Rakete explodiert bei Test in Schottland

Stand: 20.08.2024 12:31 Uhr

Ein deutsche Raumfahrtunternehmen möchte als erstes eine Rakete von einem neuen Weltraumbahnhof in Schottland starten lassen. Bei einem Test gab es nun einen Rückschlag: Teile der Rakete explodierten.

Bei einem Test des deutschen Raumfahrtunternehmens Rocket Factory Augsburg (RFA) sind Teile einer Rakete explodiert. Der Vorfall passierte im neuen Raumfahrtbahnhof auf der schottischen Insel Unst. Durch den Feuerball sei niemand verletzt worden, teilte das Unternehmen mit.

Bei der Zündung der ersten Stufe am Saxavord Spaceport sei es zu einer Anomalie gekommen. "Die Startrampe wurde gerettet und ist gesichert, die Lage ist unter Kontrolle und jede unmittelbare Gefahr ist gebannt", erklärte RFA in einem Beitrag auf der Plattform X. Das Unternehmen will als erstes eine Rakete von dem neuen Weltraumbahnhof auf Unst, der nördlichsten britischen Insel, ins All schicken.

Große Feuer- und Rauchschwaden zu sehen

BBC-Aufnahmen zeigten am späten Montagabend eine große Explosion auf der Anlage auf den Shetland-Inseln vor der Nordküste Schottlands. Große Feuer- und Rauchschwaden waren zu sehen.

Der geplante Test der neun Triebwerke war Teil einer Reihe, die vor dem ersten Start durchgeführt werden sollte. Vor wenigen Monaten war ein erster, kurzer Test erfolgreich verlaufen. Die Vorbereitungen könnten sich nun verzögern.

SaxaVord Spaceport auf der nördlichsten Insel der Shetlandinseln im Vereinigten Königreich

Der Saxavord Spaceport ist auf der nördlichsten Insel der Shetlandinseln im Vereinigten Königreich gelegen.

Tests sollen schnellstmöglich weitergehen

"Wir werden uns Zeit nehmen, die Situation zu analysieren und zu beurteilen", teilte RFA weiter mit. Man arbeite eng mit dem Betreiber und den Behörden zusammen. Ziel sei es, die Tests so schnell wie möglich wieder aufzunehmen.

RFA setze bewusst auf reale Tests, hieß es weiter. "Das ist Teil unserer Philosophie, und wir waren uns der höheren Risiken bewusst, die mit diesem Ansatz verbunden sind."

Der Spaceport teilte mit, alle Sicherheitsprotokolle seien vollständig eingehalten und der Standort sei vor dem Test geräumt worden, sodass niemand gefährdet gewesen sei. "Dies war ein Test, und Testkampagnen sind darauf ausgelegt, Probleme vor der nächsten Phase zu identifizieren", zitierte die BBC einen Sprecher der Anlage.