Schweres Erdbeben in Hindukusch-Region Hunderte Häuser beschädigt
Nach dem schweren Erdbeben in der Hindukusch-Region, im Grenzgebiet von Afghanistan, Pakistan und Tadschikistan wird allmählich das Ausmaß bekannt. Dutzende Menschen wurden verletzt, Hunderte Häuser beschädigt.
Ein schweres Erdbeben hat in der Nacht die Hindukusch-Region erschüttert. In der pakistanischen Stadt Peshawar seien mehr als 30 Menschen beim Einsturz von Häusern und Mauern verletzt worden, sagte ein Sprecher der örtlichen Einsatzkräfte. Laut Ärzten und Rettungskräften kamen insgesamt mehr als 40 Menschen zur Behandlung in Krankenhäuser.
In der afghanischen Provinz Badakhshan sollen nach Angaben der Provinzregierung 284 Häuser beschädigt worden sein. In Islamabad wackelten ebenfalls Gebäude, Bewohner wurden aus ihrem Schlaf gerissen und flüchteten ins Freie. Auch in der afghanischen Hauptstadt Kabul brach Panik unter der Bevölkerung aus. Aus Angst vor Nachbeben rannten die Menschen auf die Straße, obwohl es sehr kalt war. In Dschalalabad und im indischen Neu-Delhi war das Beben zu spüren. Tote wurden bislang nicht gemeldet.
Die US-Erdbebenwarte USGS meldete eine Stärke des Bebens von 6,3. Es ereignete sich etwa 280 Kilometer nordöstlich von Kabul in einer Tiefe von 203,5 Kilometern. Viele Regionen, die vom Beben betroffen sind, befinden sich in abgelegenen und schwer zugänglichen Gebieten. Auch deshalb sagte der Leiter der pakistanischen Katastrophenhilfe, Hamid Nawaz, das ganze Ausmaß der Schäden sei noch nicht bekannt und werde wohl erst bei Tage abschätzbar sein.
In der Region am Hindukusch kommt es immer wieder zu schweren Erdbeben. Bei einem Beben der Stärke 7,5 in Pakistan und Afghanistan waren im Oktober fast 400 Menschen getötet worden. Jährlich gibt es weltweit schätzungsweise etwa 100 Erdbeben der Stärke 6,1 bis 6,9.