Erschossene Journalistin Palästinenser übergeben tödliche Kugel an USA
Im Fall der im Westjordanland getöteten Journalistin Abu Akle hat die Palästinenserbehörde die Kugel an US-Experten übergeben. Sie sollen die Kugel begutachten und bestenfalls klären, welche Seite für den Tod der Reporterin verantwortlich ist.
Mehr als sieben Wochen nach dem Tod der Al-Dschasira-Journalistin Schirin Abu Akle im Westjordanland hat die Palästinensische Autonomiebehörde nach eigenen Angaben die Kugel freigegeben, durch die sie ums Leben kam. Der palästinensische Generalstaatsanwalt Akram Chatib sagte, die Kugel sei an rechtsmedizinische Experten aus den USA übergeben worden.
Sie würden die Kugel untersuchen und sie dann an die Palästinenserbehörde zurückgegeben. Der Behörde sei zugesichert worden, dass an der Kugel keine Änderungen vorgenommen würden, so Chatib weiter.
Die palästinensische Journalistin Abu Akle, die auch die US-Staatsbürgerschaft besaß, war am 11. Mai erschossen worden, als sie über einen israelischen Einsatz am Rande des palästinensischen Flüchtlingslagers in Dschenin im Westjordanland berichtete - einer Hochburg bewaffneter Palästinensergruppen. Sie trug eine schusssichere Weste mit der Aufschrift "Presse" sowie einen Schutzhelm. Ein weiterer Journalist wurde bei dem Einsatz durch Schüsse verletzt.
Israel soll Kugel nicht bekommen
Untersuchungen der Palästinenserbehörde und der UN sowie Recherchen von Abu Akles Kollegen von Al-Dschasira legen nahe, dass sie durch einen Schuss des israelischen Militärs getötet wurde. Israel hatte zunächst militante Palästinenser beschuldigt, war später jedoch zurück gerudert.
Die Herkunft des Schusses könne nicht mit Sicherheit bestimmt werden, hieß es dann. Dazu müsse die Kugel untersucht werden. Die Palästinenserbehörde hatte eine Übergabe der Kugel an Israel aber von Beginn an abgelehnt.
Klärung vor Biden-Besuch
Aus Palästinenserkreisen hieß es, man hoffe auf eine Klärung des Themas vor einem anstehenden Besuch von US-Präsident Joe Biden.