Anschlag in Kabul Viele Tote bei Attentat auf Moschee
Bei einem Selbstmordanschlag in Kabul sind nach Polizeiangaben mindestens 32 Menschen getötet worden. Ziel des Attentats war eine schiitische Moschee. Die Behörden befürchten, dass die Opferzahl steigen wird.
In der afghanischen Hauptstadt Kabul ist ein Selbstmordattentat auf eine schiitische Moschee verübt worden. Dabei wurden mindestens 32 Menschen getötet. Zudem seien mehr als 50 Menschen bei der heftigen Explosion in der Bakir-Olum-Moschee verletzt worden, teilte die Polizei mit.
Der Anschlag ereignete sich während einer religiösen Zeremonie zu Arbain, das 40 Tage nach dem schiitischen Aschura-Fest stattfindet. "Es ist wahrscheinlich, dass die Opferzahl noch steigt", sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Die Polizei riegelte das Gebiet um die Moschee im Westen von Kabul ab.
Die sunnitische Terrormiliz "Islamischer Staat" reklamierte den Anschlag für sich. Ein IS-Kämpfer habe die schiitische Moschee angegriffen, erklärte das IS-Sprachrohr Amak über das Internet. Weitere Details wurden nicht genannt. Die Echtheit der Botschaft ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Bisher gab es in Afghanistan nur wenige Auseinandersetzungen zwischen den Sunniten und der schiitischen Minderheit. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" versucht jedoch zunehmend, Spannungen zwischen den Religionsgruppen zu schüren.