Massenpanik in Guinea Zahl der Toten offenbar auf 135 gestiegen
Nach der Massenpanik während eines Fußballspiels in Guinea hat sich die Zahl der Toten offenbar auf 135 erhöht. Laut Medienberichten werden noch 50 Personen vermisst, eine Untersuchung des Unglücks ist angeordnet.
Bei der Massenpanik in Guinea während eines Fußballspiels am Wochenende sind Medienberichten zufolge 135 Menschen ums Leben gekommen. Ein Bündnis von Nichtregierungsorganisationen habe die Daten in Krankenhäusern und bei den Behörden gesammelt, meldete der Sender RFI.
Die meisten der Toten seien jünger als 18 Jahre gewesen. Die Behörden hatten am Montag zunächst von 56 Toten gesprochen. Laut RFI werden noch weitere 50 Personen vermisst.
Die Massenpanik im Stadion der Stadt Nzerekore war am Sonntagnachmittag beim Finale eines lokalen Fußballturniers zu Ehren von Juntachef Mamady Doumbouya entstanden. Nach der Anfechtung eines Elfmeters kam es laut Medienberichten zu einer Schlägerei zwischen Anhängern der konkurrierenden Mannschaften, gegen die die Ordnungskräfte in dem überfüllten Stadion mit dem Einsatz von Tränengas vorgingen. Die Ausschreitungen hatten sich anschließend außerhalb des Stadions fortgesetzt.
Zu der Massenpanik kam es während eines Fußballspiels in Nzerekore, der zweitgrößten Stadt in Guinea.
Untersuchung des Unglücks eingeleitet
In dem westafrikanischen Land sind seit einem Putsch im Jahr 2021 Militärs an der Macht. Seit Mitte September wurden immer wieder Veranstaltungen dieser Art im Namen von Juntachef Mamady Doumbouya organisiert.
Das Oppositionsbündnis NAAD hatte nach dem Unglück eine Untersuchung gefordert und erklärt, das Turnier habe dazu gedient, Unterstützung für den Juntaführer und dessen "illegale und unangemessene" politische Ambitionen zu generieren. Eine Untersuchung sei nach Angaben der Organisationen mittlerweile eingeleitet worden.