Nach tödlichem Schuss Baldwin verklagt Filmcrew
Schauspieler Baldwin hat ein Jahr nach dem tödlichen Schuss am Filmset Mitglieder der Filmcrew verklagt. Er wirft ihnen Fahrlässigkeit vor. Bei Proben war eine Waffe mit echten Kugeln geladen worden. Der von Baldwin abgefeuerte Schuss tötete eine Kamerafrau.
Gut ein Jahr nach seinem tödlichen Schuss auf eine Kamerafrau bei einem Filmdreh in den USA hat Hollywood-Star Alec Baldwin Mitglieder der Filmcrew verklagt. Die Klage richte sich unter anderem gegen die Waffenmeisterin und einen Regieassistenten, der dem Schauspieler die mit scharfer Munition geladenen Waffe gereicht habe, berichteten US-Medien übereinstimmend. Das Dokument wurde beim Los Angeles County Superior Court eingereicht.
Baldwin wirft den Beklagten darin Fahrlässigkeit vor. Das Unglück sei geschehen, weil die bei dem Dreh benutzte Waffe mit echten Kugeln geladen worden sei. Dem 64-Jährigen gehe es darum, seinen guten Ruf wiederherzustellen, schrieb die "New York Times". Er verlange aber auch eine Entschädigung.
Bei den Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western "Rust" auf einer Filmranch in Santa Fe im Bundesstaat New Mexico war am 21. Oktober 2021 Chef-Kamerafrau Halyna Hutchins tödlich verletzt worden. Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkte, hatte bei einer Probe für eine Szene eine Waffe bedient, als sich ein Schuss löste. Untersuchungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte - statt etwa Platzpatronen. Baldwin hat die Schuld stets von sich gewiesen.
"Es ist seine Schuld"
Die Waffenmeisterin und der Regieassistent waren auch bei den Ermittlungen der Polizei in den Fokus geraten. Abgesehen von diesen beiden verklagt der Schauspieler auch eine Requisiteurin sowie den zuständigen Waffen- und Munitionslieferanten, wie es weiter hieß. Der Hollywood-Star sei wegen des Vorfalls von mehreren Jobs gefeuert und bei anderen übergangen worden und fordere deshalb eine finanzielle Entschädigung.
Der Anwalt der Waffenmeisterin wies die Vorwürfe zurück. "Er (Baldwin) war derjenige, der auf Halyna geschossen hat. Es ist seine Schuld, die Schuld von niemandem sonst", sagte er dem Sender CNN.
Angehörige gehen von einem Unfall aus
Baldwins Schritt ist eine Gegenklage gegen eine Klage, die eine Skript-Aufseherin vor rund einem Jahr gegen Mitglieder der Filmcrew und den Schauspieler selbst wegen Missachtung der Sicherheitsvorschriften am Set eingereicht hatte.
Die Angehörigen der getöteten Kamerafrau hatten dagegen im Oktober dieses Jahres eine Zivilklage gegen Baldwin und andere Beteiligte der "Rust"-Produktion außergerichtlich beigelegt. "Wir glauben alle, dass Halynas Tod ein schrecklicher Unfall war", betonte damals der Witwer, Matthew Hutchins.