US-Präsidentenwahl Biden warnt vor Trumps Reaktion bei Wahlniederlage
Seit der Wahl von US-Präsident Biden 2020 behauptet Vorgänger Trump, ihm sei der Sieg gestohlen worden. Als Folge stürmten seine Anhänger damals das Kapitol. Mit Blick auf die kommende US-Wahl äußerte sich der Amtsinhaber nun besorgt.
US-Präsident Joe Biden hat davor gewarnt, dass sein republikanischer Vorgänger Donald Trump eine mögliche Niederlage bei der Wahl im November wie schon 2020 nicht anerkennen könnte. "Wenn Trump verliert, bin ich überhaupt nicht zuversichtlich", sagte Biden in einem Interview mit dem Sender CBS auf die Frage, ob er an eine friedliche Machtübergabe an Kamala Harris glaube. "Er meint, was er sagt. Wir nehmen ihn nicht ernst. Aber er meint es ernst mit all dem Gerede über ein Blutbad, wenn sie verlieren."
Der Präsident bezog sich damit auf eine umstrittene Äußerung Trumps bei einer Wahlkampfveranstaltung im März, bei der er vor einem "Blutbad" gewarnt hatte, sollte er die Wahl nicht gewinnen. Was er mit der Bemerkung genau meinte, blieb unklar, da er in seiner Rede über Risiken für die US-Autoindustrie und Zölle gesprochen hatte.
Mit Blick auf angebliche Pläne Chinas, in Mexiko Autos zu bauen und diese dann in den USA zu verkaufen, sagte Trump damals: "Sie werden diese Autos nicht verkaufen können, wenn ich gewählt werde. Wenn ich nicht gewählt werde, wird es im Ganzen ein Blutbad geben, das wird das Mindeste sein, es wird ein Blutbad für das Land sein. Das wird das Mindeste sein. Aber sie werden diese Autos nicht verkaufen."
Harris: Gegen Chaos, Hass und Angst
Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Harris warnte derweil vor einer zweiten Amtszeit Trumps. Sie verwies auf eine Äußerung Trumps, er werde nach einem Wahlsieg im November am "ersten Tag" zum Diktator werden und auf eine Aussage des Republikaners über eine Außerkraftsetzung der Verfassung.
"Jemand, der vorschlägt, dass wir die Verfassung der Vereinigten Staaten aufheben sollten, sollte nie wieder die Gelegenheit haben, hinter dem Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten zu stehen", sagte Harris bei einer Wahlkampfveranstaltung in Eau Claire im Bundesstaat Wisconsin. Sie rief die Menschen in den USA auf, das "Chaos, die Angst und den Hass" abzulehnen.
Trump wegen Wahlbeeinflussung angeklagt
Trump, der die Präsidentenwahl 2020 gegen Biden verlor, behauptet weiterhin fälschlicherweise, die damalige Wahl gewonnen zu haben. Er sieht sich mit Anklagen wegen versuchter illegaler Wahlbeeinflussung in Washington D.C. und Georgia konfrontiert. Anhänger Trumps hatten am 6. Januar 2021 das Kapitol mit dem Ziel gestürmt, die Beglaubigung des Wahlsiegs seines Nachfolgers zu verhindern. Es gab mehrere Tote, die Eindringlinge richteten zudem erhebliche Schäden an.
Es war Bidens erstes Interview, seit er am 21. Juli nach starkem innerparteilichen Druck seinen Rückzug aus dem Rennen ums Weiße Haus verkündete. Nun tritt seine Vizepräsidentin Kamala Harris als demokratische Kandidatin gegen Trump an.