125 Jahre Boston Marathon Die Legende lebt weiter
Mehr als 28.000 Läuferinnen und Läufer aus 120 Nationen treten beim 126. Boston Marathon an. Der Anschlag vor neun Jahren konnte den ältesten Marathon außerhalb der Olympischen Spiele nicht aufhalten.
Den schlimmsten Moment in der nun 125-jährigen Geschichte des Boston Marathons erleben Sportler und Zuschauer 2013. Zwei Bomben explodieren am Rande der Rennstrecke - sie töten drei Menschen und verletzen Hunderte.
Ein Jahr später kommen so viele Läufer und Zuschauer wie nie zuvor, um eines klar zu machen: Die Legende geht weiter, der älteste Marathon außerhalb der Olympischen Spiele schreibt weiter Geschichte.
Mit 15 Läufern ging es los
"Die Mehrheit des ersten amerikanischen Olympia-Teams kam von der Bostoner Athletischen Gesellschaft", sagt der Marathon-Historiker Tom Grilk in einem TED-Talk. 1896 in Athen war das, bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit. Die Sportler aus den USA sind so begeistert, dass sie ein Jahr später den ersten Marathon in Boston veranstalten: mit 15 Teilnehmern, von denen zehn ans Ziel kommen.
Daraus wird ein spektakuläres Großereignis. "Das Ereignis spült 200 Millionen Dollar in die lokale Wirtschaft, 40 Millionen an Spenden werden gesammelt", sagt Grilk.
Geschichten gibt es viele aus diesen 125 Jahren. Zum Beispiel, dass man nicht sicher ist, ob Läufer eine solche Strecke überleben können. Schließlich ist der originale Marathonläufer vor rund 2500 Jahren auch gestorben: "Jeder Läufer bekam einen Radfahrer an die Seite, um ihn zu begleiten, falls er zusammenbrechen sollte."
Frauen dürfen erst später
Frauen werden erst 1972, also vor 50 Jahren, als Läuferinnen zugelassen. Bobbi Gibb aber macht ihren Protest schon 1966 zum Erfolg: Sie versteckt sich in den Büschen am Start, läuft einfach mit und schafft die ganze Strecke. "Für mich war Laufen die Quintessenz des Lebens", sagt sie später in einem Video. Im nächsten Jahr versuchen Ordner, Kathrine Switzer mit Gewalt von der Strecke zu holen.
Und dann ist da diese Frau: Sie taucht 1980 wie aus dem Nichts auf und gewinnt den Marathon in damals sensationellen zwei Stunden und 31 Minuten. Rosie Ruiz aber hat gemogelt - sie war weniger als zwei Kilometer vor dem Ziel heimlich auf die Strecke gegangen.
Bobbi Gibb, die erste Frau, die den Boston Marathon lief, im Jahr 2016 zum 50. Jubiläum ihres Laufes.
Überlebende des Anschlags läuft wieder mit
Zurück zu 2013. Eine der Überlebenden des Bombenanschlags ist die Tänzerin Adrianne Haslet. Sie verlor ein Bein. In diesem Jahr wird sie mit der Unterstützung der Olympialäuferin Shalane Flanagan den Boston Marathon laufen. "Noch mehr als ein Rennen, ist es eine Feier des Lebens und des menschlichen Geistes", sagt sie.
Keine Läufer aus Russland und Belarus
Nicht mitlaufen werden die angemeldeten Läuferinnen und Läufer aus Russland und Belarus. Sie wurden nach dem russischen Überfall auf die Ukraine ausgeschlossen. Russen und Belarusen, die im Ausland leben, dürfen teilnehmen - allerdings ohne die jeweilige Landesflagge.