Medienberichte FBI ermittelt gegen US-Abgeordneten Santos
Der Abgeordnete Santos sitzt gerade erst im US-Parlament - und bereits jetzt wird sein Rücktritt gefordert. Nachdem er seinen Lebenslauf "beschönigt" hatte, ermittelt nun auch noch das FBI wegen Veruntreuung von Spendengeldern.
Nachdem der republikanische Abgeordnete George Santos bereits wegen seines gefälschten Lebenslaufes unter Druck steht, hat sich nun auch das FBI aufgrund neuer Vorwürfe eingeschaltet. Die Ermittler gehen nach übereinstimmenden Berichten mehrerer US-Medien Anschuldigungen nach, wonach Santos Geld veruntreut haben soll, das er für den kranken Hund des Marine-Veteranen Richard Osthoff im Internet gesammelt hatte.
Mit Spendengeldern verschwunden
Dabei geht es um rund 3000 Dollar (knapp 2800 Euro), die Santos 2016 für den damals obdachlosen Osthoff online gesammelt habe, um damit eine lebensrettende Operation für dessen todkranken Hund zu bezahlen. Den Vorwürfen zufolge soll sich Santos aber mit dem Geld aus dem Staub gemacht haben, statt es an Osthoff zu übergeben.
Osthoff habe US-Medien gesagt, er habe dem FBI Informationen übergeben, die in Bezug zu dem Geld stünden. Darunter seien etwa auch Textnachrichten gewesen, die er mit Santos ausgetauscht habe.
"Beschönigter" Lebenslauf
Der Druck auf Santos nimmt immer mehr zu, seit bekannt wurde, dass der 34-Jährige zahlreiche Angaben in seinem Lebenslauf erfunden hatte. So behauptete er etwa, ein "erfahrener Investor an der Wall Street" gewesen zu sein. Die "New York Times" fand heraus, dass Santos nie bei den genannten Unternehmen beschäftigt war. Auch seinen Universitätsabschluss konnte die Zeitung nicht verifizieren.
Santos wurde zudem vorgeworfen, er habe die Öffentlichkeit über seine Familiengeschichte und einen angeblichen jüdischen Hintergrund getäuscht. In einem Interview räumte der Republikaner ein, er habe seinen Lebenslauf "beschönigt".
Santos schließt Rücktritt bisher aus
Santos war bei den Kongresswahlen im November erstmals ins Parlament gewählt worden. Am Montag berichteten Medien, dass Santos seine beiden Ausschussposten im Repräsentantenhaus aufgeben wolle. Nach jüngsten Umfragen finden 78 Prozent der Wähler in seinem New Yorker Wahlkreis, dass Santos zurücktreten solle. Der schloss einen Rücktritt bisher aus.