Golden Globes The Show must go on - oder?
In Los Angeles sind die Nominierungen für die Golden Globes verkündet worden. Die Auszeichnungen gelten eigentlich als Vorboten der Oscars. Doch dieses Mal ist vieles anders.
Rapper Snoop Dogg ist nicht als Frühaufsteher bekannt - trotzdem stand er um sechs Uhr in Beverly Hilton Hotel und las einige der Nominierungen für die Golden Globes vor. Vielleicht hatten sich die Organisatoren der Golden Globes noch einen lockeren Spruch von Snoop Dogg erhofft. Sie hätten ihn sicher gebrauchen können. Denn die Hollywood Foreign Press Association (HFPA), der Verband der Auslandspresse, stand im vergangenen Jahr stark in der Kritik. Die Vorwürfe: Intransparenz bei den Nominierungen und mangelnde Diversität in den eigenen Reihen.
So gab es unter den nicht mal 100 Mitgliedern keine schwarzen Journalistinnen und Journalisten. Golden Globe Gewinner Tom Cruise gab seine Preise daraufhin zurück, in Hollywood gab es einen regelrechten Boykott der HFPA.
"Diverseste Gruppe der Geschichte"
HFPA-Präsidentin Helen Hoehne versprach deswegen Besserung. Acht Monate habe man unermüdlich an Änderungen gearbeitet. "Wir haben neue Regeln, eine neue Satzung und haben 21 neue Mitglieder eingeladen, die größte, diverseste Gruppe in der 79-jährigen Geschichte", so die deutsche Journalistin.
Neu ist, dass die Sender und Studios nicht selber Filme und Serien einreichen mussten, um nominiert zu werden. Möglicherweise ist man damit aber auch dem Problem entgangen, dass nicht genug Sender und Studios Filme und Serien ins Rennen geschickt hätten.
Zu den Filmen mit den meisten Nominierungen gehört der Western "Power of the Dog" und das in schwarz-weiß gedrehte Drama "Belfast" mit jeweils sieben Nominierungen.
Bei den Serien ist "Succession" mit fünf Nominierungen die Favoritin. Die Serien "Ted Lasso" und "The Morning Show" folgen mit je vier Nominierungen. Der deutsche Musikkomponist Hans Zimmer wurde ebenfalls nominiert - in der Kategorie beste Filmmusik für seinen Beitrag im Film "Dune".
Lady Gaga und Will Smith nominiert
Bei den Schauspielerinnen haben unter anderem im Bereich Drama Lady Gaga für "House of Gucci" oder Kristen Stewart als Lady Diana in "Spencer" Chancen. In der gleichen Kategorie wurden bei den Männern unter anderem Will Smith für "King Richard" und Denzel Washington für "The Tragedy of MacBeth" nominiert.
Fraglich ist, ob die Nominierten auch bei der Veranstaltung am 9. Januar anwesend sein werden. Wegen der Kritik an den Organisatoren hatte der TV-Sender NBC die Übertragung der Golden Globes im Fernsehen abgesagt.
Der Verband der Auslandspresse will trotzdem eine Zeremonie veranstalten. Wie diese aussehen soll, ist noch nicht bekannt. Ob die Show ohne große Bühne relevant genug ist, bleibt abzuwarten. Erschwerend kommt dazu: Am gleichen Tag finden die Critics Choice Awards statt, eine andere prestigeträchtige Preisverleihung - diese steht jedoch nicht in der Kritik.