Verbale Attacken gegen Harris Republikaner verurteilen Trumps Beleidigungen
Kamala Harris sei "geistig beeinträchtigt" - Ex-US-Präsident Trump hat erneut gegen seine Rivalin ausgeteilt, diesmal besonders ausfallend. Dafür erntete er auch scharfe Kritik aus den eigenen Reihen.
US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat seine Konkurrentin Kamala Harris erneut mit scharfen Worten attackiert, diesmal jedoch besonders abfällig. Bei einem Wahlkampfauftritt in Wisconsin beschimpfte der Republikaner die Demokratin als "geistig beeinträchtigt".
Trumps Parteikollegen hatten ihn zuletzt immer wieder gebeten, seine persönlichen Attacken gegen Harris einzustellen und sie stattdessen politisch zu kritisieren. Ein Rat, den Trump offenbar ignoriert. So stoßen auch Trumps jüngste Äußerungen bei einigen Republikanern auf Kritik.
Lindsey Graham, republikanischer Senator aus South Carolina, verurteilte Trumps Beschimpfungen. Mehr als dessen Wortwahl ärgere ihn jedoch die Tatsache, dass diese Attacken im Wahlkampf nicht hilfreich seien: "Der bessere Kurs wäre, ihre Politik zu verurteilen, die das Land zerstört. Ich sage nicht, dass sie verrückt ist, ihre politischen Ziele sind verrückt", sagte er in einem Interview bei CNN.
"Geistig beeinträchtigt geboren"
Bei einem Wahlkampfauftritt in der Kleinstadt Prairie du Chien im Bundesstaat Wisconsin hatte Trump scharf gegen Harris ausgeteilt: "Joe Biden ist geistig beeinträchtigt geworden. Kamala wurde so geboren." Mit Blick auf das Thema Migration, das im US-Wahlkampf besonders umstritten ist, sagte er: "Sie (Harris) wurde so geboren. Und wenn man darüber nachdenkt, hätte nur ein geistig beeinträchtigter Mensch zulassen können, dass dies unserem Land passiert." Harris sei verantwortlich für eine "Invasion" von Migranten. Gewalttäter mit Migrationshintergrund bezeichnete Trump als "abscheuliche Tiere" und "Monster".
Auch Marylands republikanischer Gouverneur Larry Hogan kritisierte Trumps Attacken auf Harris scharf. "Die Kommentare sind nicht nur eine Beleidigung der Vizepräsidentin, sondern auch unangemessen gegenüber Menschen mit geistiger Behinderung", sagte Hogan, der sich aktuell um einen Sitz im US-Senat bewirbt. Am Sonntag erklärte Hogan, dass er im November weder für Harris noch für Trump stimmen werde.
Reaktion auf Harris' Besuch an der Grenze zu Mexiko
Trumps verbale Entgleisungen sind offenbar eine Reaktion auf Harris' Besuch an der Grenze zu Mexiko am Freitag. Dort hatte Harris ihre Pläne für ein verschärftes Einwanderungsrecht skizziert. Die USA hätten "die Pflicht, an unserer Grenze Regeln aufzustellen und sie durchzusetzen", sagte sie. Sie nehme diese Verantwortung "sehr ernst". Zudem erklärte Harris die Bekämpfung von Fentanyl zur "oberste Priorität". Ein Großteil der Opioid-Droge gelangt über die Südgrenze in die USA.
Trump beschwerte sich anschließend in Wisconsin darüber, dass auch der konservative Sender Fox News über Harris' landesweit übertragenen Auftritt berichtet hatte. "Es sollte ihnen nicht erlaubt sein, darüber zu berichten", sagte Trump. Harris selbst attackierte er als "Lügnerin".