Feuer bei Los Angeles Zehntausende Menschen fliehen vor Waldbrand
An der kalifornischen Pazifikküste brennt es erneut: Wegen des Waldbrandes bei Los Angeles müssen 30.000 Menschen ihr Zuhause verlassen. Zahlreiche Häuser wurden bereits zerstört. Und das Feuer greift weiter um sich.
In einem Vorort von Los Angeles ist erneut ein Feuer ausgebrochen. Es hängen dicke Rauchschwaden über der kalifornischen Metropole. Die Flammen breiten sich rasch aus, laut Feuerwehr sind bereits mehr als 500 Hektar betroffen. Für 30.000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden Evakuierungen angeordnet. Mindestens 13.000 Gebäude seien durch den Waldbrand bedroht.
Das Feuer war am späten Vormittag in Pacific Palisades ausgebrochen, wo etwa 25.000 Einwohnerinnen und Einwohner leben. Der Stadtteil grenzt an die Santa-Monica-Berge im Nordwesten von Los Angeles.
Keine Toten und Verletzten
Verängstigte Bewohner des Stadtteils ließen ihre Autos auf einer der einzigen Straßen in und aus der Gegend stehen und flohen zu Fuß vor den Flammen. Die Feuerwehr schob Dutzende Fahrzeuge mit einem Bulldozer an die Straßenseite. Trotz der chaotischen Evakuierungen seien weder Tote noch Verletzte gemeldet worden, sagte die Feuerwehrchefin der Stadt Los Angeles, Kristin Crowley.
Hunderte Feuerwehrleute kämpften in der Gegend vom Boden oder aus der Luft gegen den Waldbrand. Mehrere Häuser wurden nach offiziellen Angaben bereits von den Flammen zerstört. "Wir sind noch nicht außer Gefahr", sagte der Chef der Feuerwehr im Bezirk Los Angeles, Anthony Marrone. Es sei mit einer Zunahme der Winde zu rechnen. US-Präsident Joe Biden sei über das Feuer informiert, erklärte das Weiße Haus. Bidens Team sei im Kontakt mit örtlichen Beamten, um Bundeshilfen anzubieten.
Dramatische Berichte von Anwohnenden
Ein Mann sagte dem örtlichen Sender KTLA, dass heiße Asche auf seine Wohnsiedlung Sea Ridge hinuntergeregnet sei. "In der Ferne war Rauch zu sehen, und man versicherte mir, dass er nicht über den Hügel kommen würde. Fünf Minuten später kam es den Hügel hinunter", sagte er. "Alle gerieten in Panik und rannten los."
Die evakuierte Anwohnerin Kelsey Trainor sagte, sie habe gesehen, wie das Feuer sich explosionsartig ausgebreitet habe. Auf ihrem Weg aus dem Brandgebiet sei die Straße plötzlich auf beiden Seiten von Flammen gesäumt gewesen und zugleich habe der Verkehr gestockt, sagte sie. "Keiner wusste, was er tun sollte. Alle haben gehupt. Überall waren Flammen zu sehen." Sie habe Menschen mit Koffern zu Fuß gehen sehen, mit ihren Kindern und Hunden, sagte Trainor.
Starker Wind facht Flammen an
Das Feuer verursachte eine riesige Rauchsäule, die aus der gesamten Stadt zu sehen war. In der Nachbarstadt Malibu wurden die Schulen geschlossen. Erst im Dezember hatte dort ein zerstörerischer Waldbrand gewütet.
Der Brand wurde durch heftigen Wind angefacht: Die für den kalifornischen Winter typischen warmen Santa-Ana-Winde trafen die Region und könnten sich laut Vorhersagen zum schlimmsten Windsturm des Jahrzehnts entwickeln. Dem US-Wetterdienst zufolge wurden Windstärken von bis zu 160 Kilometern pro Stunde erwartet.