Bewohner sollen Wasser sparen New York wartet auf Regen
In der Millionenstadt New York hat es seit Wochen nicht geregnet. Die Stadt erlebt die zweitlängste Trockenphase seit Beginn der Aufzeichnungen. Jetzt sollen die Menschen Wasser sparen.
Am 27. September haben die New Yorker zum letzten Mal Regentropfen auf den Kopf bekommen. Nun ruft Bürgermeister Eric Adams von den Demokraten alle dazu auf, im Alltag sparsamer mit der knappen Ressource umzugehen: "Mutter Natur hat das Sagen, und wir müssen jetzt damit umgehen, dass wir weniger Niederschlag, weniger Wasser bekommen haben."
Es gilt eine "drought watch". Das bedeutet sinngemäß: Man beobachtet, wie sich die Trockenheit entwickelt, die Menschen sollen sich der Lage bewusster werden. Also beim Zähneputzen den Wasserhahn zudrehen, lieber eine volle Spülmaschine laufen lassen als mit der Hand abzuwaschen, tropfende Wasserhähne und Toiletten reparieren lassen.
Noch sind dies rein freiwillige Maßnahmen. Wie klappt das? Ein Mann berichtet, dass er Spaß habe, das Wasser beim Zähneputzen auszustellen. Ein anderer Passant fühlt sich hingegen ertappt.
Zweitlängste Trockenphase seit Beginn der Aufzeichnungen
Normalerweise gibt es im Oktober gut elf Zentimeter Niederschlag, dieses Jahr keinen einzigen Millimeter. Es war der trockenste Oktober seit mehr als 150 Jahren und die Stadt erlebt die zweitlängste Trockenphase seit Beginn der Aufzeichnungen 1869. Hinzu kommt, dass es noch sommerlich warm ist. New York City verbraucht durchschnittlich 4,2 Milliarden Liter Wasser pro Tag.
Rohit Aggarwala, Umweltbeauftragter von New York City, hat schon öfter vor zunehmenden Extremwettern wie Starkregen, Hitze und Dürre gewarnt. Aggarwala schaut gespannt auf die Reservoirs, die mehr als acht Millionen Einwohner der Stadt mit Wasser versorgen. Seine Aussage ist unmissverständlich: "Unsere Stauseen sind zu etwa zwei Dritteln ausgelastet", berichtet er. "Das sind etwa zehn Prozent weniger als sonst üblich zu dieser Jahreszeit. Sollte der November so trocken bleiben, wie vorhergesagt wird, gibt es in ein paar Wochen, nicht Monaten, eine Dürrewarnung.
Zwei weitere Eskalationsstufen möglich
Bei einer Dürrewarnung, der zweiten Eskalationsstufe, würden Sparpläne der städtischen Behörden und Einrichtungen greifen. Die weitere Eskalation wäre der Dürrenotfall mit obligatorischen Beschränkungen. Geschäfte müssten 15 Prozent Wasser einsparen, Bürgersteige dürften nicht mehr abgespritzt, Autos nicht mehr gewaschen, Gärten nur noch stundenweise gewässert werden. Auch Restaurants dürften Leitungswasser nur noch auf ausdrückliche Nachfrage servieren.
Etwa 7.000 Meilen an Wasserleitungen, Tunneln und Aquädukten bringen das Wasser zu den Haushalten und Unternehmen in den fünf New Yorker Stadtbezirken. Dummerweise hat eine der Leitungen gerade ein großes Leck. Und regnen soll es in den nächsten Tagen vielleicht einen halben Zentimeter, aber auch nur eventuell.