Nikki Haley beim Parteitag der Republikaner in Milwaukee

Trump bei Republikaner-Parteitag Unterstützung selbst von einstigen Rivalen

Stand: 17.07.2024 07:32 Uhr

Nikki Haley war vor wenigen Monaten noch Rivalin von Trump - Beleidigungen inklusive. Doch beim Parteitag der Republikaner unterstützt sie ihn. Und auch sonst herrscht demonstrative Geschlossenheit.

Eigentlich war Nikki Haley beim Parteitag der Republikaner zunächst nicht erwünscht, aber dann hat Donald Trump seine einstige Gegnerin aus dem Vorwahlkampf doch eingeladen.

"Präsident Trump hat mich aufgefordert, im Namen der Einheit hier beim Parteitag zu sprechen", sagt Haley und trifft damit voll den neuen Ton der Versöhnung, den Trump seit dem Attentatsversuch auf ihn vorgibt.  

"Donald Trump hat meine volle Unterstützung. Punkt", so Haley weiter - und das, obwohl sie noch vor wenigen Monaten von Trump beschimpft und gedemütigt wurde. Doch das scheint Vergangenheit zu sein.

Demonstrative Geschlossenheit

Bei diesem Parteitag in Milwaukee herrscht demonstrative Geschlossenheit. Und Einigkeit darüber, dass man bei zwei Themen knallhart bleibt. Bei Kriminalität und illegaler Einwanderung.

"Wir sind mit einer Invasion an unserer Südgrenze konfrontiert. 11,5 Millionen Menschen haben unsere Grenze illegal überquert während der Biden-Regierung", beklagt Ted Cruz, Senator aus Texas. Die Menge im Fiserv Forum in Milwaukee jubelt ihm zu. Stopp "Bidens border bloodshed" - stoppt Bidens Blutvergießen an der Grenze - steht auf ihren blau-weiß-roten Schildern.  

Harte Haltung bei Einwanderungspolitik

"Wir können nicht überleben bei dieser Zunahme von Gewalt, Kriminalität und Drogen, die die Politik der Demokraten in unsere Gemeinden gebracht hat", so der Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson.

Kari Lake aus Arizona, die im November unbedingt in den Senat gewählt werden möchte, macht die Einwanderungspolitik der Biden-Regierung für den Drogenschmuggel in die USA und die Fentanylkrise im Land verantwortlich. "Wir werden von Kriminellen und tödliche Drogen überschwemmt, und unsere Kinder sterben", sagt sie. Dafür gebe es einfache Lösungen. "Baut die Mauer!", fügt sie hinzu.

Tatsächlich hat Trump die Migrationspolitik zu seinem zentralen Wahlkampfthema gemacht. Im Parteiprogramm ist wiederholt von "Migranten-Invasion" die Rede, und davon, dass die Republikaner die größte Abschiebewelle der amerikanischen Geschichte planen.

Ein anderes Thema, mit dem die Republikaner punkten wollen, ist die Inflation. Immer wieder sagen Redner wie Ron DeSantis, Gouverneur in Florida, dass das Leben während Trumps Amtszeit deutlich billiger war.

Kein bundesweites Abtreibungsverbot im Parteiprogramm

Beim Thema Abtreibung weicht Trump im Parteiprogramm allerdings vom ultrakonservativen Kurs ab. Zum ersten Mal seit 40 Jahren fordern die Republikaner darin kein bundesweites Abtreibungsverbot, sondern überlassen die Regelung den Bundesstaaten. Zudem will die Partei weder künstliche Befruchtung noch die Homo-Ehe verbieten - alles Zugeständnisse an noch unentschlossene Wählerinnen und Wähler. 

Wie Trump diese Botschaften bei seiner Antrittsrede am Donnerstagabend rüberbringen wird, dürfte spannend werden. Er selbst war wieder in der Arena zugegen, reckte wiederholt die Faust in die Höhe und wirkte schon deutlich kampfeslustiger als am Tag zuvor. Schon am nächsten Samstag will er bei seiner nächsten Wahlkampfrally in Michigan auftreten.