Raumschiff von Boeing "Starliner"-Astronautenflug verschoben
Schon längst hätten Astronauten mit der "Starliner" von Boeing zur ISS starten sollen. Nun soll das Raumschiff frühestens im März nächsten Jahres für den ersten bemannten Flug bereit sein.
Anders als geplant wird das Raumschiff "Starliner" in diesem Jahr nicht zum ersten Astronautenflug abheben. Frühestens Anfang kommenden Jahres soll die Raumkapsel startbereit sein. Das teilten die US-Raumfahrtbehörde NASA und der US-Flugzeugbauer Boeing auf einer Pressekonferenz mit.
Boeings Programm-Manager Nappi erklärte: "Nach den derzeitigen Plänen gehen wir davon aus, dass wir Anfang März mit dem Raumschiff fertig sein werden."
Das bedeute allerdings nicht, dass es bereits einen Starttermin für Anfang März gebe. Dieser müsse zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt werden und hänge von den Plätzen an der ISS und den Möglichkeiten des Konzerns United Launch Alliance ab, der die Rakete für den Start des Raumschiffs liefert.
Erneut Pannen in finaler Testphase
Ausgerechnet in der finalen Testphase im Frühjahr waren neue technische Probleme aufgetreten: Beim Fallschirmsystem sowie bei einem Klebeband, welches sich als entzündlich erwies. Das sollte eigentlich die Kapsel-Verkabelung schützen.
Im Juli hätte der erste bemannte Flug des Raumschiffs stattfinden sollen. Dieses Datum war zuvor ebenfalls schon mehrfach verschoben worden.
Bisher glückten nur unbemannte Testflüge
Vor fast zehn Jahren hatte die NASA Boeing damit beauftragt, Astronauten zur internationalen Raumstation ISS und zurück zur Erde zu bringen. Erstmals glückte dies 2022 - allerdings nur unbemannt. Damals sprach die NASA von einem "Meilenstein".
Raumschiff kostet Boeing Hunderte Millionen Dollar
Die NASA will die Raumkapsel von Boeing als Alternative zur Dragon-Raumkapsel von SpaceX für Transporte zur ISS einsetzen. Die andauernden Verzögerungen des ersten Fluges der "Starliner" haben Boeing bereits 257 Millionen Dollar zusätzlich gekostet, wie der US-Flugzeugbauer vergangenen Monat bekannt gab.
Der "Starliner" ist ein teilweise wiederverwendbares Raumfahrzeug, das aus einer Kapsel für die Besatzung und einem Servicemodul besteht, das mit einer Rakete gestartet werden kann. Nach der Zulassung für den Transport von Menschen kann es bis zu vier Besatzungsmitglieder zur ISS befördern.
Mit Informationen von Nina Barth, ARD Washington