Streit über Geheimdokumente Trump schaltet Supreme Court ein
Die juristischen Scherereien um beschlagnahmte Dokumente erreichen eine neue Eskalationsstufe. Nach einer Niederlage vor Gericht wendet sich Ex-Präsident Trump nun an das Oberste Gericht des Landes. Dort konnte er mehrere Richter ernennen.
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat im Streit über die Auswertung beschlagnahmter Geheimunterlagen das Oberste Gericht des Landes eingeschaltet.
Trumps Anwälte beantragten beim Supreme Court, die Entscheidung einer Vorinstanz aufzuheben. Im Kern geht es dabei um die Frage, wer Zugriff auf rund 100 beschlagnahmte Geheimunterlagen hat. Die US-Regierung versuche, einen Streit über die Verwaltung von Dokumenten zu kriminalisieren, schrieben die Anwälte in ihrem Antrag.
FBI beschlagnahmte Tausende Unterlagen
Dem Schritt Trumps geht ein juristisches Gezerre durch die Instanzen voraus. Anfang August hatte die Bundespolizei FBI Trumps Villa im US-Bundesstaat Florida durchsucht. Das FBI beschlagnahmte diverse Verschlusssachen, einige mit höchster Geheimhaltungsstufe.
Dieses Material hätte dem Gesetz nach eigentlich an das Nationalarchiv gegeben werden müssen. Unter den - dem FBI zufolge - Tausenden Unterlagen waren rund 100 als geheim gekennzeichnete Dokumente.
Justizministerium erzielt Erfolg vor Gericht
Ende September hatte das US-Justizministerium vor Gericht einen wichtigen Erfolg erzielt. Das Berufungsgericht entschied, dass die Ermittler einen Teil der beschlagnahmten Dokumente für ihre Arbeit weiterhin verwenden dürfen. Es hob damit die Entscheidung eines Gerichts in Florida auf. Das hatte den Ermittlern zunächst die Verwendung der als geheim gekennzeichneten Dokumenten untersagt, solange sich der in dem Fall eingesetzte neutrale Prüfer, Raymond Dearie, mit den Unterlagen beschäftigt.
Im Zuge der Entscheidung des Berufungsgerichts wurde dem Sonderprüfer der Zugang zu den als geheim markierten Unterlagen verwehrt. Trumps Anwälte haben nun beim Supreme Court beantragt, dass Prüfer Dearie die Unterlagen untersuchen darf.
Sie argumentieren, dass Trump in seiner Zeit als Präsident uneingeschränkte Befugnis gehabt habe, die Geheimeinstufung bei Unterlagen aufzuheben. Daher lasse sich nicht allein durch Markierungen bestimmen, ob ein Dokument noch als Verschlusssache gelte oder Trump es freigegeben habe. Deshalb müsse der Sonderermittler Zugriff bekommen und diese Fragen prüfen können.