Start einer Sojus-2.1b-Trägerrakete startet von einer Startrampe im Kosmodrom Wostotschny. (Archivbild: 29.02.2024)

Vorwurf aus den USA Hat Russland eine Waffe ins All geschickt?

Stand: 22.05.2024 10:24 Uhr

Über ein Wettrüsten im All gibt es schon länger Spekulationen. Nun werfen die USA Russland vor, eine Waffe ins All gebracht zu haben. Dieser Satellit soll in der Lage sein, andere Satelliten anzugreifen.

Russland hat nach Darstellung der USA einen Satelliten ins All geschickt, bei dem es sich wahrscheinlich um eine Weltraumwaffe handelt. Der Satellit könne vermutlich andere Satelliten angreifen und befinde sich in einer erdnahen Umlaufbahn, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder.

Der Start der Rakete mit der Waffe an Bord soll am 16. Mai erfolgt sein. Ryder sagte, der Satellit befinde sich nun in derselben Umlaufbahn wie ein Satellit der US-Regierung. Auf die Frage, ob dieser eine Bedrohung darstelle, erwiderte er:

Nun ja, es handelt sich um eine Weltraumabwehrwaffe in derselben Umlaufbahn wie ein Satellit der US-Regierung.
Pat Ryder, Sprecher des US-Pentagons

Ryder sagte außerdem, ähnliche russische Starts habe es bereits 2019 und 2022 gegeben. Der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow wies den Vorwurf der USA zurück. Moskau lehne den Einsatz von Waffen im Orbit ab.

Russland weist Vorwürfe zurück

Im Februar hatten US-Medien unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, Moskau könnte Kernwaffen im All installieren wollen. Angegriffen werden könnten damit andere Satelliten. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Man sei gegen eine Stationierung von Atomwaffen im Weltall.

Resolutionen gegen Wettrüsten im UN-Sicherheitsrat

Das mögliche Wettrüsten im All war bereits Thema mehrerer Resolutionen im UN-Sicherheitsrat. Im April hatten die USA und Japan einen Textentwurf eingebracht. Darin wurden alle Staaten unter anderem aufgefordert, ein Wettrüsten im Weltraum zu verhindern. Deutschland hatte den Entwurf unterstützt. Die Resolution scheitere an einem Veto Russlands.

Am Montag fiel wiederum eine russische Resolution gegen ein Wettrüsten im All bei der Abstimmung wegen einer Gegenstimme aus den USA durch.

Im Resolutionsentwurf vom April hieß es, eine Detonation einer Atombombe oder einer anderen Massenvernichtungswaffe im All hätte gravierende Folgen für Weltraumaktivitäten und den Planeten Erde.

US-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield sagte, eine Explosion könnte "Tausende von Satelliten zerstören, die von Ländern und Unternehmen auf der ganzen Welt betrieben werden, und lebenswichtige Dienste für Kommunikation, Wissenschaft, Meteorologie, Landwirtschaft, Wirtschaft und nationale Sicherheit auslöschen."

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 25. April 2024 um 01:00 Uhr.