Südkorea und Japan betroffen China kontert Einreisehürden mit Visastopp
Wegen der Corona-Welle haben etliche Länder ihre Einreisebestimmungen für Besucher aus China verschärft. Die Regierung in Peking reagiert nun mit einem Visastopp für Reisende aus Japan und Südkorea.
Die chinesische Regierung hat mit ersten Gegenmaßnahmen auf neue Corona-Testvorschriften anderer Länder für Reisende aus China reagiert: Die Einreise für Menschen aus Südkorea und Japan wurde eingeschränkt. Die Regierung in Peking habe die Vergabe von Kurzzeitvisa für touristische und geschäftliche Reisen aus Südkorea vorerst gestoppt , teilte die chinesische Botschaft in Seoul mit.
Sollte Südkorea seine "diskriminierenden Einreisebeschränkungen" aufheben, würden auch die Maßnahmen wieder angepasst. Auch Reisende aus Japan erhalten keine Einreiseerlaubnis mehr. Das habe China den Reisebüros mitgeteilt, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo meldet.
Südkorea: wissenschaftliche Grundlage für Beschränkung
Das Außenministerium in Südkorea erwiderte, die Beschränkungen für Reisende aus China seien objektiv und fußten auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Seit vergangenem Monat müssen Reisende vom chinesischen Festland, aus Macau und Hongkong vor Abflug und nach der Ankunft in Südkorea einen Corona-Test durchführen. Positiv Getestete müssen eine Woche lang in Quarantäne. Außerdem setzte Südkorea die Ausgabe von touristischen Kurzzeitvisa für Chinesinnen und Chinesen bis Ende Januar aus. Diplomaten, Behördenvertreter oder Besucher mit wichtigen humanitären oder geschäftlichen Anliegen sind von der Visabeschränkung ausgenommen.
Auch Japan hatte die Testpflicht für Einreisende aus China verschärft: Besucher müssen binnen 72 Stunden vor der Abreise einen negativen PCR-Test vorweisen und sich bei Ankunft erneut testen lassen.
Zahlreiche Länder, auch innerhalb der EU, hatten ähnliche Maßnahmen angeordnet. Auch in Deutschland gilt seit Kurzem eine Testpflicht für Besucher aus China.
Corona-Welle in China
Grund für die Einreisebeschränkungen ist die hohe Zahl an Corona-Infektionen in China. Die Regierung in Peking hatte drei Jahre lang eine strikte "No-Covid"-Politik mit Lockdowns, Quarantäne und Massentests durchgesetzt. Nach einer Protestwelle Ende 2022 hatte sie eine Kehrtwende vollzogen und die Corona-Einschränkungen weitestgehend beendet. Seitdem steigen die Corona-Infektionszahlen in dem Land. Wissenschaftler befürchten durch den Ausbruch neue Virusvarianten, die sich weltweit verbreiten könnten.
Laut Staatsmedien haben die Corona-Infektionen ihren Höhepunkt schon überschritten und die Zahl der Neuinfektionen gehe zurück. In der Provinz Henan seien 90 Prozent der 100 Millionen Einwohner bereits infiziert gewesen, sagte der Chef des dortigen Zentrums für Krankheitskontrolle und Prävention, Kan Quan, der Zeitung "Health Times".