Verhandlungen in Paris Neues Abkommen zu Waffenruhe und Geiselfreilassung?
Laut einem Bericht der New York Times könnte ein Abkommen zwischen Israel und der Hamas bevorstehen. Demnach würden während einer etwa zweimonatigen Waffenpause mehr als 100 Geiseln freigelassen werden. Heute werde ein Entwurf besprochen.
In Paris soll heute der Entwurf eines Abkommens besprochen werden, der eine längere Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der Hamas sowie die Freilassung von Geiseln vorsieht. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf US-Regierungskreise.
Demnach wird der Chef des US-Geheimdienstes CIA, William Burns, mit Vertretern Israels, Ägyptens und Katars in Paris sprechen. Unter anderem solle Burns den Chef des israelischen Geheimdiensts Mossad, David Barnea, den katarischen Ministerpräsidenten Scheich Mohammed Al Thani und den ägyptischen Geheimdienstchef Abbas Kamel treffen.
Zwei Phasen von je 30 Tagen
Der Entwurf sei von US-Unterhändlern auf Grundlage von Vorschlägen Israels und der islamistischen Terrororganisation Hamas ausgearbeitet worden. Der Deal sehe vor, dass die Hamas mehr als 100 Geiseln freilässt und Israel dafür sein militärisches Vorgehen im Gazastreifen für etwa zwei Monate einstellt.
In einer ersten Phase sollen gemäß dem Entwurf die Kämpfe für 30 Tage pausieren. Währenddessen solle die Hamas weibliche, ältere und verletzte Geiseln freilassen.
Gleichzeitig sollten beide Seiten über eine zweite Phase verhandeln, in der von der Hamas als Geiseln genommene israelische Männer und Soldaten für weitere 30 Tage Feuerpause freigelassen würden. Unklar ist noch, wie viele inhaftierte Palästinenser Israel für einen solchen Deal freilassen müsste.
"Vorsichtig optimistisch"
Die Hoffnung sei, dass Israel die Kämpfe nach einer zweimonatigen Feuerpause nicht in der Art wie jetzt wieder aufnehmen werde.
Die Verhandler seien laut dem Bericht "vorsichtig optimistisch". Nach Gesprächen von US-Präsident Joe Biden mit den Staatsoberhäuptern Ägyptens und Katars über eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, es sei nicht damit zu rechnen, dass entsprechende Entwicklungen unmittelbar bevorstünden.
Seit einem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober letzten Jahres, bei dem nach israelischen Angaben 1.140 Menschen getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden, greift Israel massiv den Gazastreifen an. Israels erklärtes Ziel ist die Vernichtung der Hamas.