Feuerwehrleute bekämpfen Glutnester nahe Uiseong
Player: audioSüdkorea/Waldbrände weiterhin außer Kontrolle - Weitere Todesopfer

Waldbrände in Südkorea Zahl der Todesopfer steigt weiter

Stand: 27.03.2025 05:14 Uhr

Die Waldbrände in Südkorea breiten sich weiter aus. Der Katastrophenschutz spricht inzwischen von mindestens 26 Todesopfern. Der prognostizierte Regen dürfte die Lage nur minimal entspannen.

Bei den seit Tagen in Südkorea wütenden Waldbränden sind mindestens 27 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 32 Personen wurden durch die Flammen verletzt, wie Südkoreas amtliche Nachrichtenagentur Yonhap berichtete.

Zu den Todesopfern gehören den Angaben zufolge ein Pilot, dessen Hubschrauber bei der Eindämmung eines Brandes abgestürzt war, sowie vier Feuerwehrleute und andere Arbeiter, die von den sich schnell ausbreitenden Flammen eingeschlossen worden waren.

Das Feuer war am Freitag im Landkreis Sancheong ausgebrochen, etwa 250 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Seoul. Nach Angaben der Behörden haben Winde und eine anhaltende Dürre die Brände begünstigt. Derzeit kämpfen Tausende Feuerwehrleute gegen die Flammen.

Zehntausende Anwohner mussten aus ihren Häusern evakuiert und in Notunterkünfte gebracht werden. Einige der betroffenen Landstriche leiden zudem unter Wassermangel und Stromausfällen. 

Karte: Landkreis Sancheong, Süd-Gyeongsang, Südkorea

Größte Brände in der Geschichte Südkoreas

Mit einer niedergebrannten Waldfläche von rund 36.000 Hektar - eine Fläche knapp halb so groß wie Hamburg - sind die Brände in ihrem Ausmaß bereits die größten in der Geschichte des Landes. Nach wie vor breiten sich die Flammen den Angaben zufolge unkontrolliert aus. Heute sind für die betroffenen Regionen leichte Regenfälle angesagt, doch dürften die Niederschlagsmengen nicht ausreichen, um die Lage nachhaltig zu entspannen. 

Die Brände haben bereits mehrere historische Stätten zerstört. So brannte ein über 1.000 Jahre alter Tempel vollständig nieder. Auch das historische Hahoe-Dorf, das von der Unesco 2010 zum Weltkulturerbe erklärt worden war, ist von den Flammen bedroht. Die Anwohner wurden zur Evakuierung aufgerufen.

Klimawandel erhöht Brandgefahr

In Südkorea kommt es während Trockenperioden regelmäßig zu Waldbränden. In den vergangenen Jahren haben sowohl die Durchschnittstemperaturen als auch Extremwetter im Land zugenommen, was die Gefahr für Brände deutlich erhöht hat. Wissenschaftler sehen die Zunahme von Waldbränden in Südkorea auch als Indikator für den fortschreitenden Klimawandel.

Das vergangene Jahr war das heißeste in Südkorea seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Durchschnittstemperatur lag bei 14,5 Grad Celsius und damit zwei Grad über dem Mittelwert der vorherigen 30 Jahre.

Die Brände offenbarten "wieder einmal die harte Realität einer Klimakrise, wie wir sie noch nie zuvor erlebt haben", sagte Katastrophenschutzchef Lee Han Kyung unter Verweis auf die extreme Trockenheit und die starken Winde, die die Brände anfachen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 27. März 2025 um 12:13 Uhr.