Hamas-Angriff auf Israel "Einstellige Zahl" getöteter Deutscher
Unter den Toten infolge des Hamas-Terrors in Israel ist laut Bundesregierung eine "einstellige Zahl" getöteter Deutscher. Auch unter den Geiseln im Gazastreifen sind Bundesbürger. Scholz forderte ihre Freilassung "ohne Bedingungen".
Bei dem Terrorangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind nach Angaben der Bundesregierung mehrere Deutsche getötet worden. Die Regierung gehe von einer einstelligen Zahl deutscher Staatsangehöriger aus, "die dem Hamas-Terror zum Opfer gefallen sind", teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts mit. Details nannte der Sprecher nicht.
Das Auswärtige Amt stehe mit den israelischen Behörden in engem Kontakt, ergänzte er. Die Bundesregierung bestätige Todesfälle erst, wenn Angehörige verständigt worden seien.
Angehörige von deutschen Geiseln der Hamas bei einer Pressekonferenz in Tel Aviv.
Deutsche Geiseln im Gazastreifen
Auch zu den in den Gazastreifen verschleppten Deutschen werde sich das Auswärtige Amt vorerst nicht detailliert äußern. Der Sprecher verwies auf einen im Auswärtigen Amt eingerichteten Sonderstab für die verschleppten Bundesbürger. "Wir nutzen natürlich jetzt alle Gesprächskanäle (...), um auf Akteure in der Region und letztlich dann indirekt natürlich auch auf die Hamas einzuwirken", sagte er.
Israelischen Angaben zufolge hat die radikalislamische Hamas bei ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober knapp 200 Menschen entführt, darunter auch zahlreiche Ausländer. Das Auswärtige Amt spricht von insgesamt acht Fällen, wobei ein Fall auch mehrere Familienmitglieder umfassen kann. Die Betroffenen haben meist die doppelte Staatsbürgerschaft.
Kanzler Olaf Scholz hatte sich am Dienstag bei seinem Besuch in Tel Aviv auch mit Angehörigen der Geiseln getroffen und ihnen zugesichert, sich für ihre Befreiung einzusetzen. "Wir bemühen uns nach Kräften, ihre Freilassung zu erreichen", bekräftigte Scholz auch heute in Kairo. Er betonte, eine solche Freilassung müsse "ohne Bedingungen" geschehen.
Mehr als 3.000 Deutsche ausgeflogen
Der Sprecher ergänzte, auf der Krisenvorsorgeliste des deutschen Außenministeriums stehe weiterhin eine niedrige dreistellige Zahl an Personen mit deutscher Staatsbürgerschaft, die sich im abgeriegelten Gazastreifen aufhalte. Mit ihnen sei man in engem Kontakt und informiere sie kontinuierlich über die aktuelle Situation. Man stehe zudem mit den Partnern in der Region in einem steten Austausch, um jenen Menschen, die dies wollten, eine Ausreise zu ermöglichen.
Ende der vergangenen Woche hatte das Auswärtige Amt schon etwa 2800 Bundesbürger und Familienmitglieder bei der Ausreise aus Israel unterstützt, die zum Teil mit Sonderflügen der Lufthansa zurückgekehrt waren. Auch die Bundeswehr flog knapp 300 Menschen nach Deutschland.
Tote US-Amerikaner, Franzosen und Briten
Auch andere Staaten haben tote Staatsbürger infolge des Hamas-Terrors zu beklagen. Die Zahl der Amerikaner, die beim Angriff der Terroristen auf Israel ums Leben gekommen sind, steigt nach Angaben des Sprechers des US-Präsidialamtes, John Kirby, auf 31. Laut französischer Regierung starben 24 Franzosen. Die britische Regierung gab die Zahl ihrer bislang getöteten Staatsbürger mit mindestens sieben an. Neun Menschen seien vermisst.