Attentat auf Hamas-Chef Hanija wurde laut Revolutionsgarden von Geschoss getötet
Die iranischen Revolutionsgarden haben eine eigene Version über den Tod von Hamas-Chef Hanija veröffentlicht. Demnach wurde Hanija durch die Explosion einer Kurzstreckenrakete getötet.
Im Fall des Attentats auf Hamas-Chef Ismail Hanija in Teheran verbreiten die iranischen Revolutionsgarden von General Hussein Salami eine eigene Darstellung der Vorgänge. Demnach wurde bei dem Anschlag ein Geschoss mit kurzer Reichweite eingesetzt, das mit einem etwa sieben Kilogramm schweren Sprengkopf bestückt war.
"Geschoss von außerhalb abgefeuert"
Dieses Geschoss sei von außerhalb des Gästehauses im Norden der iranischen Hauptstadt abgefeuert worden. Die Explosion habe Hanija getötet, heißt es in einem Bericht der Revolutionsgarden. Darin macht die iranische Seite Israel für die Tötung Hanijas verantwortlich. Unterstützt worden sei das Land dabei von den USA. Israel hat sich bislang nicht zu dem Attentat geäußert.
US-Medien hatten berichtet, Hanija sei durch eine Bombe getötet worden, die zwei Monate vor dem Anschlag in dem Gästehaus in Teheran platziert und per Fernzündung zur Explosion gebracht worden sei. Wäre diese Version korrekt, hieße das, dass der iranische Sicherheitsapparat mangelhaft gearbeitet hätte.
Berichte über Festnahmen im Iran
Es gibt bereits Berichte über die Verhaftung von iranischen Sicherheitskräften wegen angeblicher Zusammenarbeit mit dem israelischen Geheimdienst und Beteiligung an dem Anschlag. Sie wurden aber bislang nicht von offizieller Seite bestätigt.
Vergeltungsdrohungen gegen Israel
Die Hamas und der Iran drohten Israel mit Vergeltung. Der Kommandeur der Revolutionsgarden, Salami, erklärte, die Reaktion des Iran werde hart und angemessen sein. "Das kriminelle und terroristische zionistische Regime und seine Unterstützer müssen mit dem heiligen Zorn der Widerstandsgruppen rechnen", so Salami.
Zu den nichtstaatlichen Verbündeten des Irans zählen die Huthi im Jemen und die Hisbollah-Miliz im Libanon, auch im Irak und Syrien gibt es Iran-treue Milizen. Die erzkonservative iranische Zeitung Kayhan nannte als Ziele eines Vergeltungsangriffs die am Mittelmeer gelegenen israelischen Städte Tel Aviv und Haifa. Dabei werde es "schmerzhafte menschliche Verluste" geben.
Ismail Hanija war in der Nacht zum vergangenen Mittwoch in einem offiziellen Gästehaus des Irans in Teheran getötet worden. Er hielt sich dort auf, um an der Vereidigung des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian teilzunehmen.