Israelische Luftangriffe Viele Tote im Gazastreifen und Libanon
Bei israelischen Luftangriffen sind im Gazastreifen und im Libanon mehr als 50 Menschen getötet worden. Palästinenser im Gazastreifen sprechen von zivilen Opfern, libanesische Medien vermuten Binnenvertriebene unter den Toten.
Israel kämpft weiter an zwei Fronten gegen seine Feinde: im Gazastreifen und im Libanon. Im besetzten Küstengebiet wurden bei zwei israelischen Luftangriffen nach Angaben des Zivilschutzes 30 Menschen getötet. Darunter seien 13 Kinder. Die Angriffe ereigneten sich in dem Flüchtlingsviertel Dschabaliya und der Stadt Gaza.
Auch Minderjährige unter den Opfern
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa spricht von 38 Toten in dem Flüchtlingsviertel Dschabaliya, darunter 15 Minderjährige. Kampfjets hätten dort ein Wohnhaus beschossen. Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, in Dschabaliya sei "eine Stätte mit Terrorinfrastruktur" angegriffen worden, von der aus Terroristen agiert hätten. Diese hätten Truppen in dem Gebiet bedroht. Bei dem Angriff auf Gaza seien fünf Menschen getötet worden. Es würden noch Menschen vermisst.
Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seit Beginn des Krieges vor mehr als 13 Monaten mehr als 43.600 Menschen im Gazastreifen getötet und fast 103.000 weitere verletzt worden. Die Angaben unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern.
Libanon spricht von "Kriegsverbrechen"
Viele Tote gab es auch im Libanon. Dort kamen laut Behördenangaben mindestens 23 Menschen ums Leben. Unter den Toten des Luftangriffs seien auch drei Kinder sowie sechs Verletzte, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Der Angriff erfolgte demnach in dem bergigen Ort Almat, etwa 15 Kilometer östlich der Hafenstadt Byblos. Die Bergungsarbeiten dauerten an.
Übereinstimmenden libanesischen Medienberichten zufolge waren in dem Gebäude Binnenvertriebene untergekommen. Laut dem TV-Sender TV Al-Dschadid hielten sich dort 35 Geflüchtete mehrerer Familien auf. Eine örtliche Zeitung berichtet, am Samstag hätten Bewohner ein junges Familienmitglied beerdigt. Er soll als Kämpfer der Hisbollah getötet worden sein.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Bei einem weiteren Luftangriff in der südlichen Stadt Adlun kamen der Behörde zufolge drei Sanitäter ums Leben. Das Ministerium verurteilte den Angriff als "Kriegsverbrechen".
Neben den Angriffen auf Hamas-Stellungen im Gazastreifen greift Israel immer wieder auch im Libanon die proiranische Hisbollah-Miliz an. Diese beschießt Israel seit einem Jahr.