Israelis und Palästinenser Weitere Gewalt im Westjordanland
Seit Wochen reißt die Gewalt in Israel und dem Westjordanland nicht ab. Nun sind offenbar erneut zwei Menschen getötet und zwei weitere verletzt worden. Israel meldet zudem die Festnahme zweier mutmaßlicher Attentäter.
Im Westjordanland und in Jerusalem ist es erneut zu gewaltsamen Zwischenfällen zwischen Palästinensern und Israelis gekommen. Bei drei Vorfällen am Sonntag wurden offenbar zwei Palästinenser getötet, ein israelischer Polizist und ein Palästinenser sollen verletzt worden sein.
Vorfälle im Westjordanland und in Jerusalem
Nach Angaben der israelischen Armee wurde ein mit einem Messer bewaffneter Palästinenser nach dem Eindringen in die im Süden des besetzten Westjordanlands gelegene jüdische Siedlung Tekoa von einem Bewohner erschossen. Soldaten hätten anschließend nach "weiteren Verdächtigen" gesucht, teilte die Armee mit. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums handelte es sich bei dem Toten um einen 17-Jährigen.
Bei einem zweiten Vorfall schossen israelische Soldaten der Armee zufolge auf einen Palästinenser, der nahe Tulkarem im Norden des Westjordanlands die Sperranlage zu Israel habe überwinden wollen. Er sei zu medizinischer Behandlung gebracht worden. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums erlag er später seinen Schussverletzungen.
Außerdem wurde in der Jerusalemer Altstadt nach israelischen Polizeiangaben ein Polizist von einem Palästinenser mit einem Messer angegriffen. Laut Polizei wurde der Angreifer "neutralisiert". Der Polizist sei mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Ärzten zufolge starb der Angreifer nicht.
Israel: Mutmaßliche Attentäter festgenommen
Israelische Sicherheitskräfte meldeten indes die Festnahme von zwei mutmaßlichen palästinensischen Attentätern. Die 19 und 20 Jahre alten Männer stünden im Verdacht, am Donnerstag in der ultraorthodoxen Stadt Elad drei Menschen erstochen und vier weitere verletzt zu haben, teilten Polizei, Militär und Geheimdienst mit. Sie seien nach einer Großfahndung unter anderem mit Hubschraubern nicht weit von Elad entfernt gestellt worden.
Bei dem Anschlag in Elad am Donnerstagabend, dem 74. Unabhängigkeitstag Israels, hatten zwei Attentäter Passanten in der am östlichen Rand von Tel Aviv gelegenen Stadt mit Äxten angegriffen und waren dann im Auto geflüchtet. Ein Großteil der 50.000 Einwohner von Elad sind ultra-orthodoxe Juden.
Bei den Verdächtigen handelte es sich Polizeiangaben zufolge um zwei 19 und 20 Jahre alte Palästinenser aus dem Ort Rummanah nahe Dschenin im Norden des von Israel besetzten Westjordanlands.
Anhaltende Gewalt
Der Angriff in Elad und die Zwischenfälle am Sonntag waren die jüngsten in einer ganzen Reihe. Bei anti-israelischen Angriffen in Israel und im Westjordanland starben seit dem 22. März 18 Menschen, darunter ein arabisch-israelischer Polizist und zwei Ukrainer.
Im gleichen Zeitraum wurden bei Einsätzen israelischer Sicherheitskräfte unter anderem in der Region Dschenin im Westjordanland 29 Palästinenser und drei arabische Israelis getötet.