Nach Wahlen in Kambodscha Dauerherrscher Hun Sen übergibt Macht seinem Sohn
Gerade wurde seine Partei wieder gewählt, nun übergibt er sein Amt an seinen Sohn: Kambodschas Ministerpräsident Hun Sen hat seinen Rücktritt angekündigt. In drei Wochen soll Hun Manet übernehmen, sagte der Machthaber im Fernsehen.
Kambodschas Langzeit-Ministerpräsident Hun Sen tritt nach fast 40 Jahren an der Macht von seinem Amt zurück. In etwa drei Wochen werde sein ältester Sohn, General Hun Manet, zum neuen Regierungschef ernannt, kündigte der 70-Jährige in einer im Fernsehen übertragenen Rede an.
Einen genauen Termin für den Amtsantritt seines 45-jährigen Sohnes nannte der Dauerherrscher nicht. Gleichzeitig kündigte Hun Sen an, weiter seiner Kambodschanischen Volkspartei (CPP) vorstehen und 2024 Senatspräsident werden zu wollen.
Hun Manet, Chef der kambodschanischen Armee und Sohn von Machthaber Hun Sen, soll neuer Ministerpräsident werden.
Hun Sen, einer der am längsten amtierenden Regierungschefs der Welt, hatte sich erst am Sonntag bei der Parlamentswahl wie erwartet den Machterhalt gesichert. Vorläufigen Ergebnissen zufolge kommt die CPP auf mindestens 120 Sitze in der 125-köpfigen Nationalversammlung.
Wahlsieg dank massiver Repressionen
Der autokratische Machthaber hatte dank massiver Repressionen vor der Wahl keine Konkurrenz zu befürchten. Der einzigen Oppositionspartei mit echten Chancen, der "Candlelight Party", wurde im Vorfeld die Teilnahme vom Verfassungsgericht verboten. Sie soll die dafür notwendigen Papiere nicht rechtzeitig eingereicht haben. Parteivertreter sagen, sie seien von der staatlichen Bürokratie behindert worden. Zahlreiche Parteimitglieder wurden festgenommen, andere flohen ins Ausland.
Hun Sen hatte einst unter Diktator Pol Pot für die Roten Khmer gekämpft, war aber später zu den Vietnamesen übergelaufen. 1985 wurde er Regierungschef im Königreich. Bereits seit Jahren hat Hun Sen seinen Sohn als Nachfolger aufgebaut. Menschenrechtler verglichen die Situation in dem südostasiatischen Land mit der in Nordkorea und sprachen von einer "Erb-Diktatur".