Im Norden von Gaza-Stadt steigt nach einem Angriff Rauch auf.

Appell an Israel und Hamas Vermittler fordern neue Gespräche für Waffenruhe

Stand: 09.08.2024 01:50 Uhr

Seit Monaten vermitteln die USA, Katar und Ägypten zwischen Israel und der Hamas - ohne großen Erfolg. Zuletzt hatte sich die Lage in Nahost nur weiter verschärft. Die Staaten fordern, die Gespräche wieder aufzunehmen. Israel sagte bereits zu.

Die Vermittler bei den schwierigen Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg haben Israel und die islamistische Hamas zu einem Abkommen gedrängt.

Beide Seiten seien aufgefordert worden, die Gespräche am 15. August in Doha oder in Kairo wieder aufzunehmen, "um alle verbleibenden Lücken zu schließen und ohne weitere Verzögerung mit der Umsetzung des Abkommens zu beginnen", hieß es in einer von US-Präsident Joe Biden, dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi und dem katarischen Emir Tamim bin Hamad al-Thani unterzeichneten Erklärung.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu bestätigte bereits, Vertreter des Landes zu dem Treffen entsenden zu wollen. "Nach dem Angebot der USA und der Vermittler wird Israel am 15. August eine Delegation von Verhandlungsführern an einen noch zu bestimmenden Ort schicken, um die Details zu klären und das Rahmenabkommen umzusetzen", teilte Netanyahus Büro mit.

Sorge vor weiterer Eskalation in Nahost

Die Erklärung der Vermittler erfolgt zu einem kritischen Zeitpunkt, da der Iran und seine Verbündeten wie die Hamas Vergeltungsschläge gegen Israel wegen der Tötung zweier führender Köpfe der Hamas und der libanesischen Hisbollah-Miliz angekündigt haben. Es gibt die Sorge, dass der Gaza-Krieg sich zu einem Flächenbrand ausweitet.

Es sei an der Zeit, sowohl der leidenden Bevölkerung im Gazastreifen als auch den Geiseln und ihren Familien "unverzüglich Erleichterung zu verschaffen", so die drei Staaten in der Erklärung. Die Vermittlerteams hätten über viele Monate hinweg "unermüdlich daran gearbeitet, ein Rahmenabkommen zu schmieden, das nun auf dem Tisch liegt und bei dem nur noch die Einzelheiten der Umsetzung geklärt werden müssen", hieß es. "Es gibt keine Zeit mehr zu verlieren und keine Ausreden für weitere Verzögerungen."

Es sei an der Zeit, die Geiseln freizulassen, mit der Waffenruhe zu beginnen und diese Vereinbarung umzusetzen. Man sei bereit, falls nötig einen letzten überbrückenden Vorschlag vorzulegen, der die verbleibenden Fragen der Umsetzung in einer Weise löst, "die den Erwartungen aller Parteien entspricht", erklärten die Vermittler.

Plan hatte Biden vorgestellt

Seit Monaten führen Katar, Ägypten und die USA hinter den Kulissen Verhandlungen, um eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln zu erreichen. Die Gespräche konzentrieren sich auf einen Plan, den US-Präsident Biden im Mai vorgestellt hatte und der Bidens Angaben zufolge von Israel vorgeschlagen wurde.