US-U-Boot in Südkorea Nordkorea droht mit Atomwaffeneinsatz
Von einer "unverhohlenen und direkten Nuklearbedrohung" spricht der nordkoreanische Verteidigungsminister - und droht mit dem Einsatz von Atomwaffen. Südkorea reagierte prompt und warnte seinen Nachbarn.
Nordkorea hat nach der Ankunft eines nukleargetriebenen amerikanischen U-Boots in einem südkoreanischen Hafen mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Die jüngste Entsendung der "USS Kentucky" sei die bislang "unverhohlenste und direkteste Nuklearbedrohung" für Nordkorea, erklärte Verteidigungsminister Kang Sun Nam laut Staatsmedien.
Dieser Schritt der USA könne "praktisch die schlimmste Krise eines Nuklearkonflikts auslösen". Er könnte eines der Szenarien darstellen, für die ein neues nordkoreanisches Gesetz einen atomaren Präventivschlag vorsehen könnte. Das US-Militär sollte sich darüber im Klaren sein, dass dessen Nuklearanlagen "extrem gefährliche Gewässer" betreten hätten, warnte Kang weiter.
Südkorea: "Defensive Reaktionsmaßnahmen"
Als Reaktion darauf warnte Südkorea das Regime in Pjöngjang nachdrücklich. Sollte Nordkorea mit Atomwaffen angreifen, werde es eine "sofortige, überwältigende und entschlossene Antwort der Allianz geben", zitierte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap eine Stellungnahme des Verteidigungsministeriums in Seoul. Ein solcher Angriff werde "das Ende des nordkoreanischen Regimes zur Folge haben", hieß es.
Die Entsendung der "USS Kentucky" sowie Absprachen von Vertretern Washingtons und Seouls über atomare Notfallpläne seien "defensive Reaktionsmaßnahmen", um der wachsenden Nuklearbedrohung durch Nordkorea entgegenzutreten, betonte das Ministerium. Angesichts erhöhter Spannungen mit Nordkorea hatten die USA und Südkorea im April vereinbart, ihre militärische Zusammenarbeit zu verstärken.
Viele Raketentests in Nordkorea
Dazu gehört auch eine sichtbarere Stationierung strategischer US-amerikanischer Waffensysteme, darunter Atom-U-Boote mit ballistischen Raketen. Solche Raketen können - je nach Bauart - auch mit einem oder mehreren Atomsprengköpfen bestückt werden.
Nordkorea ist wegen seines Atomwaffenprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen. Nach einer beispiellosen Serie von Raketentests im vergangenen Jahr hatte das weithin isolierte Land auch dieses Jahr wieder mehrfach atomwaffenfähige Raketen gestartet.
US-Präsident Joe Biden will Medienberichten zufolge am 18. August nahe Washington mit dem japanischen Regierungschef Fumio Kishida und Südkoreas Präsidenten Yoon Suk Yeol zu einem Gipfeltreffen zusammenkommen. Dabei dürfte es um den Konflikt mit Nordkorea gehen. Japan und Südkorea sind wichtige Verbündete der USA in der Region.