Ein nordkoreanischer militärischer Wachposten und ein südkoreanischer Posten sind von Paju, Südkorea, nahe der Grenze zu Nordkorea aus zu sehen

Medienberichte Nordkoreanischer Soldat flieht nach Südkorea

Stand: 20.08.2024 11:30 Uhr

Die Grenze zwischen Nordkorea und Südkorea ist militärisch hoch gesichert. Überläufe gelten daher als sehr riskant und selten. Ein nordkoreanischer Soldat wagte Berichten zufolge trotzdem die Flucht.

Einem Soldaten aus Nordkorea ist es offenbar am frühen Dienstagmorgen gelungen, die militärisch gesicherte Grenze nach Südkorea zu überqueren. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Militärquellen berichtete, floh der Mann über die Grenze im östlichen Teil der koreanischen Halbinsel. Von dort kam er allerdings nicht weit.

In der Provinz Gangwon sei er von einem südkoreanischen Wachposten in Gewahrsam genommen worden. Ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums bestätigte, dass das Militär eine Person in Gewahrsam genommen habe, die vermutlich aus Nordkorea stamme. Der mit seiner Uniform bekleidete Mann sei von den Behörden abgefangen worden, als er auf einer Küstenstraße entlang lief, berichteten lokale Medien.

Laut Yonhap soll es sich bei dem Überläufer um einen Stabsunteroffizier handeln. Weitere Hintergründe sind derzeit noch nicht bekannt.

Flucht direkt über die Grenze selten

Erst Anfang des Monats war ein nordkoreanischer Zivilist an der Westküste in den Süden geflohen. Überläufe direkt über die stark bewachte Grenze gelten als riskant und sind relativ selten. Die meisten nordkoreanischen Flüchtlinge gelangen über China oder andere Drittländer nach Südkorea.

Seit dem Vorjahr nimmt die Anzahl der ankommenden nordkoreanischen Flüchtlinge in Südkorea wieder zu. Nach Zahlen des Vereinigungsministeriums in Seoul erreichten in der ersten Jahreshälfte 2024 insgesamt 105 Nordkoreaner über verschiedene Wege das Nachbarland im Süden.