Flugzeuge und Schiffe betroffen Nordkorea soll GPS-Signale stören
Neue Provokation gemeldet: Die südkoreanische Armee wirft Nordkorea vor, GPS-Signale zu stören. Schiffe und Flugzeuge wurden vor Problemen bei der satellitengestützten Positionsbestimmung gewarnt.
Nordkorea hat nach Angaben der südkoreanischen Armee GPS-Signale gestört. Schiffe und zivile Flugzeuge hätten "einige Betriebsstörungen" erlitten, teilte der südkoreanische Generalstab mit. Zur Methode und zum genauen Ausmaß der Störaktionen machte die Armee keine Angaben.
Schiffe und Flugzeuge im Bereich des Gelben Meers - also westlich der koreanischen Halbinsel - wurden vor weiteren Aktionen gewarnt. Der Ursprung der Störsignale soll in den nordkoreanischen Regionen Haeju und Kaesong liegen.
Seoul warnt von Konsequenzen
"Wir fordern Nordkorea nachdrücklich auf, seine GPS-Provokationen einzustellen, und warnen, dass es für alle daraus entstehenden Probleme verantwortlich gemacht wird", teilte die südkoreanische Armee weiter mit.
Bereits zwischen dem 29. Mai und dem 2. Juni hatten Hunderte Flugzeuge und Hunderte Schiffe GPS-Probleme gemeldet, teilte die südkoreanische Regierung mit. Sie beschwerte sich daraufhin bei der UN-Luftfahrtbehörde ICAO.
Der wichtigste südkoreanische Flughafen liegt weniger als 100 Kilometer von der Grenze zu Nordkorea entfernt. Der Incheon International Airport wird jährlich von mehr als 50 Millionen Menschen genutzt. In den vergangenen Monaten wurde der Flugverkehr dort mehrfach von mit Müll beladenen Ballons gestört, die von Nordkorea aus in den Süden flogen.
Viel Konfliktstoff zwischen Nord und Süd
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten sich zuletzt verschärft. Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hatte mehrfach Raketentests angeordnet - auch solche, die gegen UN-Sanktionen verstoßen. Zudem kündigte er die Entwicklung weiterer Waffen an. Südkorea und die USA gaben daraufhin bekannt, die militärische Zusammenarbeit ausbauen zu wollen. Südkorea reagierte außerdem empört auf die Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland, die nach Informationen westlicher Geheimdienste im Angriffskrieg gegen die Ukraine eingesetzt werden sollen.
Nord- und Südkorea befinden sich seit dem Ende des Korea-Krieges 1953 formell weiter im Kriegszustand. Beide Länder trennt eine etwa vier Kilometer breite entmilitarisierte Zone.