Kurz nach US-Manöver Nordkorea feuert erneut Raketen ab
Zum siebten Mal innerhalb von 14 Tagen hat Nordkorea wieder Raketentests durchgeführt. Nach Angaben Südkoreas wurden zwei ballistische Raketen in Richtung Osten abgefeuert. Der Start erfolgte wenige Stunden nach Ende eines US-Manövers.
Nordkorea hat seine Serie von Raketentests fortgesetzt. Zwei ballistische Kurzstreckenraketen seien im Abstand von zehn Minuten in Gewässern östlich der Koreanischen Halbinsel eingeschlagen, teilte der Generalstab mit, machte aber keine näheren Angaben.
Die japanische Regierung erklärte ebenfalls, Nordkorea habe möglicherweise ballistischen Rakete erprobt. Demnach fiel eine Rakete außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone Japans ins Meer. Der japanischen Küstenwache lägen bislang keine Berichte über Schäden an japanischen Schiffen vor, berichtete der nationale Rundfunksender NHK.
Mittelstreckenrakete Richtung japanische Inseln
Der jüngste Raketenstart vom Sonntag (Ortszeit) erfolgte nur wenige Stunden nach der Beendigung eines Seemanövers von südkoreanischen und US-amerikanischen Streitkräften. An der Militärübung hatte auch der nukleargetriebenen Flugzeugträger "USS Ronald Reagan" teilgenommen.
Es ist bereits das siebte Mal innerhalb der vergangenen zwei Wochen, dass Nordkorea trotz starker Proteste Raketentests durchgeführt hat. Am Dienstag hatte das Land zudem erstmals seit fünf Jahren eine Mittelstreckenrakete über die japanische Inselgruppe fliegen lassen. Die Regierung in Tokio hatte ihre Bürger in zwei nördlichen Regionen aufgerufen, in Gebäuden oder Kellern Schutz zu suchen.
Die Luftfahrtbehörde in Pjöngjang rechtfertigte die Raketenstarts als Selbstverteidigungsmaßnahme gegen die USA. Diese würden keine Bedrohung für die direkten Nachbarländer der Region darstellen, hieß es in einer von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA veröffentlichten Stellungnahme.
US-Sanktionen gegen Unterstützer
UN-Resolutionen untersagen Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf befördern können. Die USA verhängten zudem Sanktionen gegen drei Unternehmen und zwei Einzelpersonen, die dem isolierten Land bei der Beschaffung von Treibstoff geholfen haben sollen.
Damit hätten sie die Entwicklung der nordkoreanischen Waffenprogramme und des Militärs direkt unterstützt, teilte das US-Außenministerium mit. Konkret geht es unter anderem um illegale Schiff-zu-Schiff-Transfers, mit denen Einfuhrbeschränkungen nach Nordkorea umgangen worden sein sollen.
Vermögenswerte eingefroren
Die neuen Sanktionen richten sich gegen Personen und Unternehmen aus Singapur, Taiwan und von den Marshallinseln. Etwaige Vermögenswerte in den USA werden eingefroren. Geschäfte mit ihnen werden für US-Bürger untersagt. Nordkorea habe in diesem Jahr in einem "noch nie dagewesenem Tempo, Umfang und Ausmaß ballistische Raketen abgefeuert", sagte US-Außenminister Antony Blinken laut Mitteilung.