Nordkorea Zweiter Test einer Unterwasser-Drohne
Eine neue atomwaffenfähige Unterwasser-Drohne soll laut nordkoreanischen Staatsmedien "überlegenes militärisches Potenzial" haben. Nun meldete das Land den zweiten erfolgreichen Test einer solchen Drohne.
Nordkorea hat nach eigenen Angaben erneut eine atomwaffenfähige Unterwasser-Angriffsdrohne getestet. Die Drohne vom Typ "Haeil-2" habe für die Zukunft der eigenen Streitkräfte ein "überlegenes militärisches Potenzial", berichteten die staatlich kontrollierten Medien. Es könnten damit alle "militärischen Aktionen der Feinde" in Schach gehalten werden. Unter Feinden versteht das weithin isolierte Land die USA und Südkorea.
Der Test fand den Berichten zufolge vier Tage bis zum Freitag statt. Die Drohne habe 1000 Kilometer einer "simulierten Distanz unter Wasser" in mehr als 71 Stunden hinter sich gebracht, bevor der Test-Sprengkopf im Zielgebiet vor der Ostküste detoniert sei.
"Tödliche Angriffsfähigkeit"
Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA zeigte der Test, dass die Waffe mit "tödlicher Angriffsfähigkeit" treffen könne. Die "Haeil-2" könne Marineschiffe und Häfen verwüsten, meldete KCNA. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Analysten bezweifeln jedoch, dass solch ein Gerät die Bedrohung durch Nordkoreas wachsendes Nukleararsenal, das sich vornehmlich auf Raketen stützt, tatsächlich nennenswert steigert. Fachleute fragen sich auch, ob es Sinn für die Führung in Pjöngjang ergebe, Mittel in Drohnentechnologie zu stecken, während sie nur über begrenzte Mengen von Nuklearmaterial für Waffen verfüge.
Südkorea zweifelt ersten Drohnentest an
Erst im März hatten die nordkoreanischen Staatsmedien über den Test einer "Haeil"-Drohne berichtet, die mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden könnte. Die Angaben Nordkoreas zu dem Test wurden damals vom südkoreanischen Militär angezweifelt.
Nordkorea ist wegen seines Atomwaffen- und Raketenprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen. Die militärischen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich zuletzt drastisch verschärft. Die kommunistische Führung in Pjöngjang droht immer wieder mit einer militärischen Eskalation in der Region.
Nach einer beispiellosen Serie von Raketentests im vergangenen Jahr hat das Land auch in diesem Jahr trotz des Verbots durch UN-Resolutionen wieder mehrfach atomwaffenfähige Raketen und auch Lenkflugkörper getestet. Die USA und Südkorea nahmen seit dem vergangenen Jahr ihre Manöver wieder in vollem Umfang auf.