Smog umhüllt die Stadt Lahore in Pakistan.

Smog in Pakistan Schulen in Lahore schließen wegen Luftverschmutzung

Stand: 03.11.2024 16:52 Uhr

In Pakistans zweitgrößter Stadt Lahore hat die Luftverschmutzung neue Rekordwerte erreicht. Die Regionalregierung leitete Notfallmaßnahmen ein, um die Bevölkerung vor Smog zu schützen - darunter auch Schulschließungen.

Seit Tagen umhüllt eine Smogdecke die pakistanische Stadt Lahore. Am Samstag hatte ein Schadstoffwert dort einen nie dagewesenen Rekord erreicht. Der Luftqualitätsindex, der eine Reihe von Schadstoffen misst, kletterte auf einen Spitzenwert von 1.067. "Wir haben zuvor noch nie die Marke von 1.000 erreicht", sagte der Umweltschutzbeamte Jahangir Anwar der Nachrichtenagentur AFP. 

Fahrzeuge fahren durch den Smog in der Stadt Lahore in Pakistan.

Auch die Abgase der Fahrzeuge sind für den Smog in Lahore mitverantwortlich.

Smog schlimmer in kalten Monaten

Der graue Schleier über der Stadt besteht aus einer Mischung aus Nebel und Schadstoffen, die durch minderwertige Dieselabgase, Rauch aus saisonaler landwirtschaftlicher Verbrennung und die winterliche Abkühlung verursacht wird. Smog ist im Winter besonders ausgeprägt, wenn die kalte, dichtere Luft die Emissionen von minderwertigen Kraftstoffen am Boden zurückhält.

Die Regionalregierung griff wegen der Luftverschmutzung zu Notfallmaßnahmen: Sie gab bekannt, dass die Grundschulen der Stadt für eine Woche geschlossen werden. So soll Millionen Kindern der tägliche Gang durch den Smog erspart bleiben. Ministerin Marriyum Aurangzeb riet Eltern dazu, dafür zu sorgen, dass ihre Kinder Masken tragen.

Die Bürger sollen in ihren Häusern bleiben, Fenster und Türen geschlossen halten sowie nicht nötige Reisen vermeiden, hieß es von der Regierung. Krankenhäuser seien mit Zählern ausgestattet worden, die den Smog messen.

Ministerin schiebt Schuld auf Indien

Durch vermehrte Arbeit im Homeoffice soll außerdem die Verschmutzung durch Fahrzeuge reduziert werden. Sogenannte Rikschas, also motorisierte Dreiräder, wurden verboten und in bestimmten Gebieten Bauarbeiten eingestellt. Aurangzeb kündigte an, dass Fabriken und Baustellen, die die Vorschriften zur Schadstoffbelastung nicht einhalten, geschlossen werden könnten.

Aurangzeb bezeichnete die Situation als "unerwartet" und führte die Verschlechterung der Luftqualität auf Winde zurück, die Schadstoffe aus dem benachbarten Indien herantragen. Auch Indiens Hauptstadt Delhi kämpft vor allem in den kühleren Monaten mit Smog.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 03. November 2024 um 15:00 Uhr.